Karma: Der Mechanismus: Zum Thema Reinkarnation

Autor*in:  Image of Hermann KuhnHermann Kuhn
Veröffentlicht: 01.03.2014

Karma wird gerne mit Reinkarnation assoziiert. Nicht zu Unrecht; - zwar bezieht sich der Begriff Karma eindeutig auf die Gegenwart, doch steht er ebenso eindeutig im Kontext aufeinanderfolgender Verkörperungen. Dieses Modell wird im westlichen Kulturkreis oft als abstrus abgetan und ohne nähere Kenntnis und mit mildem Lächeln in den Bereich phantastischer orientalischer Fabel verwiesen.

Dabei wird aber leicht vergessen, dass auch unsere westliche Vorstellung von Existenz nur ein Modell ist. Die Annahme, dass Leben aus dem Nichts geschaffen wird, kurz eine körperliche Form annimmt, um danach mit einem anderen Körpertyp recht ewig in Himmel oder Hölle zu verweilen, geht auf religiöse Ansichten zurück, die logischen Argumenten kaum zugänglich sein dürften.

Seit sich die Wissenschaft mit der Idee durchgesetzt hat, dass nur das existiert, was physisch wahrnehmbar ist, sind Himmel und Hölle gestrichen und unser Leben (und unser Bewusstsein) auf ein zufälliges Zusammenspiel von Chemikalien reduziert, das vor Geburt des Körpers und nach seinem Tod nicht existiert und daher im Ganzen kaum Bedeutung hat.

Nun ist jedes Modell (egal ob göttlichen Ursprungs, wissenschaftlich bewiesen oder praktisch erprobt) immer nur eine geistige Vorstellung, ein Raster, das auf einen Set persönlicher Erfahrungen projiziert wird. Dabei werden einige Erfahrungen in ihrer Bedeutung erhöht und der Rest an Wichtigkeit reduziert oder ignoriert.

Unglücklicherweise schließt dies oft Teile der Realität aus, die wesentliche Funktionsmechanismen unseres Lebens enthalten. Diese fehlenden Teile lassen sich vom Inneren des Modells aus - also unter Verwendung der modelleigenen Logik - auch nicht erschließen, ja noch nicht einmal erkennen. Solange wir also starr an einem einzigen Modell orientiert sind, besteht immer die Gefahr, dass uns ein Teil der Realität nicht zugänglich ist.

Ohne Modelle können wir jedoch nicht leben. Wir brauchen eine bewusste Vorstellung von den Mechanismen, die uns durchs Leben bringen. Da aber kein geistiges Modell existiert, das die gesamte Vielfalt, Tiefe und Dynamik des Lebens umfassen könnte, macht es auch wenig Sinn, den Glauben an eins dieser Systeme als Anlass zu nehmen, die Beschäftigung mit anderen Modellen prinzipiell abzulehnen.

Karma und Reinkarnation sind ebenfalls nichts anderes als Konzepte, die auf den Lauf der Welt projiziert werden. Sie sind nicht heilig, und es gibt mit Sicherheit auch Bereiche, in denen sie keine Gültigkeit haben. Karma und Reinkarnation umfassen jedoch einen breiteren Bereich der Realität als viele andere (westliche) Modelle. Sie eröffnen uns damit Lebensbereiche, die andere Modelle als nicht zugänglich ansehen.

Quellen
Titel: Karma: Der Mechanismus Ausgabe: 1998 Verlag: Crosswind Publishing, 31505 Wunstorf ISBN: 3-9806211-9-7 HN4U Online Edition: 2014

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