Das Gespür für Wachstum : Teil 2: Stufe 5 - 6

Autor*in:  Image of Hermann KuhnHermann Kuhn
Veröffentlicht: 20.08.2014
  • Bewußtes Ausführen von Aktivitäten, die uns von einengenden materiellen Sehnsüchten befreien.
  • Wachsendes Geschick, beengende Emotionen zurückzulassen.

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In der stabilen Phase (3) der Stufe 4 haben wir klaren Einblick in die Funktionsweise der Wirklichkeit. Um von hier aus Stufe 5 erreichen zu können, müssen wir dieses Verstehen, das bisher nur auf mentaler Ebene existiert, in Handlung umsetzen.

Die stabile Phase (3) der Stufe 4 ist jedoch sehr statisch. Wir fangen uns hier leicht in einer Selbstzufriedenheit, die unseren Aufstieg in höhere Stufen mit der gleichen Intensität verhindert, wie der dichte emotionale Kokon der Ebene 1 uns zuvor den Zugang zu Stufe 4 blockierte. Zwar können wir in dieser statischen Phase durchaus wachsendes Verständnis erfahren, doch wenn wir die Energie nicht aufbringen, um diese statische Selbstzufriedenheit zu durchbrechen, bleiben wir ewig auf Stufe 4.

Aktivität ist der zentrale Schlüssel, der unsere Entwicklung zu höheren Bewußtseinsdimensionen in Gang setzt.

Stufe 5 ist hauptsächlich dadurch charakterisiert, daß wir die Handlungslinien der fünf Freiheiten zwar vollständig erkennen, deren Umsetzung in Handlung zum Teil aber noch bewußt zurückweisen. Wir wissen genau, was wir an unseren Handlungen und Emotionen ändern müßten, setzen es aber nicht in die Tat um. Je mehr uns klar wird, daß nur wir selbst für unsere Entwicklung verantwortlich sind, daß nur wir selbst sie gestalten, und je mehr wir nach diesen Einsichten handeln, desto schneller erkennen wir faszinierendere, neue Dimensionen unseres Lebens.

Stufe 6 ist unser langersehnter Durchbruch in echtes höheres Erleben und Verstehen. Beim ersten Entfalten dieser Stufe fühlen wir eine Intensität und Lebendigkeit der Gegenwart, wie wir sie nie zuvor erfahren haben.

Mit erlösender Klarheit erkennen wir, wie sehr die eingefahrenen Gedanken- und Gefühlsmuster unserer Vergangenheit und die Erwartungen (und Befürchtungen), die wir auf die Zukunft projizieren, unsere Wahrnehmung der Gegenwart einschränken. Die Unmittelbarkeit, mit der wir diese tiefverwurzelten Muster in unserem Inneren erkennen, befähigt uns, diese Einengung unseres Lebens bewußt zu durchbrechen.

Die erste Phase der Stufe 6 ist jedoch nicht stabil. Wir driften in diesen Zustand hinein und wieder hinaus. Der Schlüssel zur Stabilisierung der sechsten Entwicklungsstufe ist unsere Entscheidung, über unsere emotionale Anhaftung an einengende Lebensthemen hinauszuwachsen. Wenn wir auch nur ein einziges Mal erfahren, wie sich die sechste Stufe anfühlt, - selbst nur für kurze Zeit, - können wir diese Stufe von diesem Zeitpunkt an bewußt erreichen.

Sobald wir stabil genug sind, die Intensität der Gegenwart - Phase 1 - ständig zu erfahren, und unsere emotionale Anhaftung an einengende Mechanismen unserer materiellen Umgebung weit genug loslassen, um die Welt jenseits der fünf nach Außen gerichteten Sinne wahrzunehmen, beginnt Phase 2.

In Phase 2 oszillieren wir für einige Zeit in schnellem Wechsel zwischen Ebene sechs und sieben hin und her, bis wir uns an die intensiveren Energien und Wahrnehmungen der höheren Ebene gewöhnt haben und stabil genug für den weiteren Aufstieg sind.

Quellen
Titel: Das Gespür für Wachstum Ausgabe: 1999, 2000 Verlag: Crosswind Publishing, 31505 Wunstorf ISBN: 3-9806211-7-0 HN4U Online Edition: 2014

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