Dies sind die Aktivitäten des Körpers, der Sprache und des Geistes. Unser eigenes Handeln, Sprechen und Denken stellt die Verbindung zwischen unserem Bewußtsein (jiva) und unbelebter (karmischer) Materie (ajiva) her.
Dieser Kontakt mit Karma ermöglicht es uns, den Zustand der Verkörperung überhaupt konkret zu erleben. Sofern wir auf diesen Kontakt nicht auf eine bestimmte emotionale Weise reagieren, führt er auch nicht zu einer stärkeren Bindung an Karma.
Die Tendenz unseres Bewußtsein, den Zustand der Verkörperung erfahren zu wollen, ist eine der Grundlagen unseres Lebens. Solange diese Tendenz in uns besteht, haben wir auch das Recht, diesen Zustand so zu gestalten, daß wir darin die in uns gefühlten Werte, Ideale und Vorstellungen realisieren können.
Den Kern jedes unserer Ideale bildet immer ein positiver Impuls. Im Kern streben wir nie nach Zerstörung, sondern immer nach Expansion, nach Wegen, die Größe, die wir in uns spüren, zu manifestieren.
Erfüllung erfahren wir, wenn wir die Herausforderung annehmen, diese Vorstellungen von Expansion mit den Möglichkeiten, die uns im Zustand der Verkörperung zur Verfügung stehen, in Handlung umzusetzen.
All unsere Ideale, Werte und Intentionen, - wie hoch sie auch gesteckt sein mögen, - heiligen jedoch niemals die Mittel, die zu ihrer Erreichung eingesetzt werden. Jeder Schritt, den wir in Richtung auf ein Ideal hin unternehmen, muß auch dem Inhalt dieses Ideals gerecht werden. Jede Handlung, die einem gesetzten Ideal nicht entspricht, läßt uns von der Grundrichtung abweichen, in die wir uns bewegen.
Hindernisse, Widerstände und Probleme, die uns bei der Verwirklichung unserer Ideen begegnen, dienen dazu, unsere fehlerhaften Konzepte der Realität zu korrigieren und Situationen aufzubrechen, in denen wir uns verfangen haben. Es sind unser eigener Wille und unser eigenes Bewußtsein, die - positive wie negative - Erfahrungen herbeiführen.
So gibt es auch keinen Grund, körperliche Erfahrungen als etwas Niedriges, Negatives oder weniger Entwickeltes anzusehen, wie viele Religionen dies tun. Und es gibt auch keinen Grund, nur Aktivitäten, die auf spirituelle Ziele gerichtet sind, als wertvoll gelten zu lassen.
Das Bedürfnis, uns neuen, umfassenderen, 'höheren' Ebenen zuzuwenden, entsteht automatisch, wenn wir mit den Themen einer bestimmten Entwicklungsstufe abgeschlossen haben. [19] Solange jedoch dieser Zeitpunkt noch nicht gekommen ist, sollten wir unser körperliches Leben ohne Vorbehalt erfahren. Jede Vorstellung, daß wir damit Schuld und Sünde auf uns laden, ist völlig unsinnig.
Echtes Wachstum entsteht - unabhängig von Vorstellungen, die wir davon haben, - immer und ausschließlich durch den Wegfall karmischer Blockaden, nie durch das Erreichen eines bestimmten materiellen Endzustandes.
Echtes Wachstum - d.h. die grundlegende und stabile Erweiterung unseres Erfahrungsbereiches - kann aber nur stattfinden, wenn wir unser Bewußtsein bei der Verwirklichung von Idealen und Vorstellungen nicht durch die Bindung neuen Karmas einschränken. Die Freiheit von karmischen Bindungen ist sichergestellt, wenn wir unser Handeln, mit dem wir unsere Ideen verwirklichen, an den 'Fünf Freiheiten' orientieren, die in Anhang 2 beschrieben sind.
Ein Leben ohne Handlung ist keine gültige Alternative für uns, da wir dann diejenige karmische Materie, die sich um unser Bewußtsein bereits gebildet hat, nicht durch Handlung abbauen könnten. Ein Leben ohne Handlung würde unseren bestehenden karmischen Zustand und damit den aktuellen Entwicklungszustand (gunasthana) permanent festschreiben.
Der Mechanismus, durch den ein Lebewesen mit Karma in Kontakt kommt (asrava).