Die Dauer eines bestimmten Zustandes verlängern (sthiti)
bedeutet, in immer tiefere Dimensionen einer neuen Erkenntnis einzudringen. Je länger wir umfassendere Ebenen in uns erfahren, desto genauer können wir deren Merkmale und Möglichkeiten feststellen und ausbauen.
Darüberhinaus gibt uns die Dauer eines Erlebnisses Aufschluß darüber, was wir erleben, und welche Erfahrungen auf uns zukommen wenn wir uns weiterentwickeln.
BEISPIEL:
Wir beobachten, daß unser Gespür für Wachstum anfangs extrem flüchtig ist und nur kurz andauert. Die entsprechenden Beschreibungen informieren uns dann, daß das Gespür für Wachstum erstmals auf der vierten Entwicklungsebene (gunasthana) erfahren wird, und dort in drei Phasen auftritt:
- Die erste Phase ist durch Flüchtigkeit charakterisiert.
Beim anfänglichen Auftreten des Gespürs für Wachstum tritt alles Karma, das diese Erfahrung behindert, für die Zeit unseres Einblicks in einen inaktiven (latenten) Zustand. Unser restliches Karma ist jedoch so stark, daß wir schon nach kurzer Zeit (maximal 48 Minuten) wieder auf die erste, zweite oder dritte Entwicklungsstufe herabfallen.Durch Wiederholen verliert dieser Vorgang seine Flüchtigkeit. Wir empfinden dann zwar nicht mehr den anfänglichen starken Kontrast zu unser gewohnten Entwicklungsstufe, erfahren unser Leben jedoch insgesamt klarer und können es auch bewußter steuern. Schließlich überschreiten wir die maximale Zeit, die in dieser Phase möglich ist, und gehen damit automatisch in die zweite Phase über.
- In der zweiten Phase löst sich ein Teil des Karmas, das in der ersten Phase nur inaktiv war, vollständig auf. Dadurch verlängern sich die Perioden, in denen wir von der hypnotischen Überschattung unseres Bewußtseins frei sind.Da aber noch nicht alles blockierende Karma aufgelöst ist, wird dieser Zustand der Klarheit noch immer wieder unterbrochen. Wenn am Ende dieser Phase das gesamte entsprechende Karma aufgelöst ist, beginnt die dritte Phase.
- In der dritten Phase existiert keine karmische Bindung mehr, die die Erfahrung unseres Gespürs für Wachstum behindern könnte. Von nun an verlieren wir diese Fähigkeit nie mehr. Wieweit wir die Erkenntnisse, die wir dadurch gewinnen, in Handlung umsetzen, ist dann Thema der nächsthöheren Entwicklungsstufen.