Sadasatoravishesadyadrichchhopalabdherunmattavat (32)
Ein im Irrtum Befangener hält Vorstellung und Wirklichkeit nicht auseinander. Wie ein Geisteskranker ordnet er Dingen und Ereignissen Bedeutungen zu, die seinen ständig schwankenden Stimmungen unterworfen sind. (32)
Ein Geisteskranker, der manchmal Dinge richtig erkennt und auch mit ihren korrekten Namen bezeichnet, ist dadurch noch lange nicht in der Lage, richtig und falsch dauerhaft unterscheiden zu können. All seine Erkenntnisse - selbst wenn sie zeitweilig richtig sein mögen - stehen auf einer fehlerhaften Basis.
In einer ähnlichen Lage sind Menschen, der ihre Energie rein auf ihr materielles Leben richten. Egal wie umfangreich ihr Wissen auch sein mag, vom Standpunkt der Freiheit von allen karmischen Beschränkungen aus gesehen haben sie keinen Einblick in die Natur ihres Bewußtseins. All ihr (materiell orientiertes) Wissen ist für ihre geistige Entwicklung letztendlich nutzlos.
Die Menge an materiell orientiertem Wissen oder die Ansammlung von Besitz hat nicht die geringste Bedeutung für unsere spirituelle Entwicklung. Die Ausrichtung auf inneres Wachstum allein ist der entscheidende Faktor, der all unser Wissen - wie gering es auch sein mag - so anordnet, daß es uns immer umfassenderen Einblick in höhere Dimensionen unseres Lebens öffnet.
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Hier endet die Beschreibung Totalen Erfassens - pramana.
Der nächste Sutra erklärt Teilsichten (naya).