- Zwei bekannte Bewusstseinsbereiche:
- Materiell (Körper)
- Immateriell (Geist)
- Beide Bereiche sind durch Dualität miteinander verbunden
- Die fünf wichtigen Alternativpaare (Dualitäten):
- Gewinn und Verlust
- Freude und Schmerz
- Leben und Tod
- Lob und Tadel
- Respekt und Geringschätzung
- Der dritte Bewusstseinsbereich: Gelassenheit, Gleichmut gegenüber Dualitäten.
- Das ist die Perspektive der spirituellen Entwicklung
- Der bewusste Umgang mit der Dualität.
Anfang und Ende sind Teil eines einzigen Prozesses. Sie geschehen zwar nicht gleichzeitig, sind aber miteinander verbunden. Bevor wir etwas beginnen, haben wir eine Vorstellung vom Resultat. Unklug ist, etwas zu beginnen, ohne die Konsequenzen zu bedenken. Das gilt auch für die spirituelle Praxis. Ohne eine klare Vorstellung kann man keine spirituelle Praxis zielgerichtet planen und durchführen.
Die Auflösung mentaler Spannungen ist das erste Ergebnis der spirituellen Praxis. Stilllegung und Entspannung des Körpers im Kayotsarga ist eine sichere Methode, sich von Egozentrik und mentalen Komplexen zu verabschieden und sich körperlich leicht und unbeschwert zu fühlen.
Die Meister des Yoga vertraten schon immer die Auffassung, dass Erfolgserlebnisse in der spirituellen Praxis die Vertrauensbasis für weitere Bemühungen bilden.
Ein Meister, der nur predigt, ist kein echter Meister. Ein echter Meister gibt seine Erfahrungen in praktischen Anleitungen weiter. In der spirituellen Praxis spielen Gespräche und Erörterungen nur Nebenrollen. Die Hauptsache ist, dass der Meister es schafft, den Schüler dazu zu ermutigen, seine eigenen Erfahrungen zu machen. Die spirituelle Praxis ist der praktische Aspekt der Selbsterkenntnis. In wissenschaftlichen Untersuchungen wird die Theorie anhand von Experimenten und Erfahrungen überprüft. Versteift sich der spirituelle Aspirant zu Beginn auf eine Theorie, verwirrt ihn das in der Praxis. Unser Verstand ist schon so überladen mit allen möglichen Theorien, dass eine zusätzliche Theorie nur Verwirrung stiftet.
Die spirituelle Praxis macht Körper und Geist leicht. Dabei ist die direkte persönliche Erfahrung am wichtigsten. Der Aspirant muss die Möglichkeit haben, die Ergebnisse seiner spirituellen Bemühungen in ihrer Wirkung auf sich selbst zu untersuchen. Die Theorie ist dazu da, dem Geist eine Richtung zu weisen, die ihn aller Zweifel und Missverständnisse entledigt. Grau ist die Theorie, immergrün der Baum des Lebens.
Nachdem man die Spannungen durch Kayotsarga reduziert hat, ist Wachsamkeit das nächste Stadium. Der Geist muss erleuchtet werden. Ein erleuchteter Geist ist viel aufmerksamer.
Bei der Wahrnehmung des Körpers versuchen wir den Geist umzukrempeln, liegt es doch in seiner Natur, ziellos umherzustreifen. Doch sobald er erleuchtet wurde, ist er leicht zu meistern. Auch das Selbst kann sich nicht manifestieren, solange der Geist nicht erleuchtet wurde. Schläft der Geist, schläft alles andere auch. Ist der Geist erleuchtet, ist alles andere auch erleuchtet.