Mithilfe der folgenden Übungen kommt man trotz aller Hindernisse auf dem spirituellen Weg gut voran:
- Wahrnehmung des Atems
- Wahrnehmung des Körpers
- Wahrnehmung der psychischern Zentren
- Körperübungen
- Fasten oder nur sehr wenig essen
Ein Wissenschaftler führte 30 Jahre lang einen Selbstversuch durch. Er vertrat die ziemlich merkwürdig erscheinende These, dass man weniger sadistische Tendenzen habe, wenn man die Nahrung lange kaut, anstatt sie nach kurzem Kauen gleich hinunterzuschlucken.
Tief in uns verwurzelte Tendenzen werden aktiv, sobald sich günstige Gelegenheiten bieten. Verändert man die Umstände, kann man diese Tendenzen leichter meistern. Die Nahrung erhält nicht nur den Körper, sondern wirkt auch auf Sinnesorgane und Geist. Der Verdauungsprozess ist in vielerlei Hinsicht wichtig. Wenn er nicht reibungslos abläuft, nimmt nicht nur der Körper, sondern auch der Geist Schaden. Zuviel Luft im Magen kann zu geistiger Unrast und Vermehrung der aggressiven Tendenzen führen. Gut durchgekaute Nahrung kann leichter verdaut werden und führt nicht zu vermehrter Luftbildung im Magen, wie es weniger gut durchgekaute Nahrung tut. Unter diesem Aspekt erscheint die These des Wissenschaftlers ziemlich einleuchtend.
Disziplin in Ernährungsangelegenheiten ist der Anfang von Entsagung, beispielsweise wenn man den Magen nie ganz füllt und sich stark gewürzter Speisen enthält. Wer sich an eine derartige Disziplin nicht gewöhnen kann, wird in seiner spirituellen Praxis scheitern. Man muss das Essen nicht ganz aufgeben, darf aber auch nicht zu sorglos werden. Weder zuviel, noch zu wenig Nahrung ist förderlich für die Gesundheit. Auch hier ist der Mittelweg richtig, der weder unsere physischen Energien schwächt, noch unsere Trägheit unterstützt. Eine ausgewogene Ernährung ist die Grundlage dafür, den Körper als Medium für die spirituelle Praxis gesund zu erhalten.
Einst kam jemand zu mir, der schon lange auf dem spirituellen Weg war. Er erzählte mir, dass ihn bereits der erste Eindruck von seiner wahren Existenz in einen Glückszustand versetzt habe und es keine bessere Meditation gäbe als die Wahrnehmung des Selbst. Ich versuchte ihn daran zu erinnern, dass der spirituelle Weg nicht ohne Umschweife zum Ziel führt, sondern sich sehr weitläufig windet. Man kann das angestrebte Ziel nicht in kurzer Zeit erreichen, sondern muss vielen Windungen folgen, bevor man sich ihm nähert.
Würden wir jemandem sagen, der am Anfang seines spirituellen Weges steht, den zugleich Wissenden und Erkennenden, die Flamme der Erleuchtung oder die wogenden Wellen des Bewusstseins in sich zu sehen, wäre er auf Anhieb dazu nicht imstande. Er würde nur Knochen, Fleisch und Fett im Körper sehen und behaupten, in ihm sei keine Flamme der Erleuchtung und schon gar kein Ozean des Bewusstseins zu finden.
Deshalb müssen wir allen klar machen, die auf dem spirituellen Weg sind, dass man auf ihm nur langsam, Schritt für Schritt, vorankommt. Zuerst lernt man die grobstofflichen Empfindungen wahrzunehmen, dann die feinstofflichen. Am Anfang ist es erst einmal sehr schwer, in den grobstofflichen Körper einzudringen. Wenn das gelungen ist, kommt man zum Feinstofflichen. Der feinstoffliche Körper besteht aus Energie, er wird auch elektrischer Körper oder Aura genannt und besteht aus einer Masse elektrischer Energie, die verschiedenfarbige Wellen generiert.
Erst danach kommt man zum Karmakörper, in dem sich die Auswirkungen unserer Taten in Form subatomarer Partikel ablagern, die sich später im grobstofflichen Körper durch unsere Handlungen und unser Verhalten manifestieren.
Der Karmakörper ist auch die Grundlage allen Geschehens im feinstofflichen Körper. Unser Verhalten und unsere Handlungen sind Reflektionen des Karmakörpers, in ihm sind die Wurzeln unserer Handlungen zu finden. Krankheiten des grobstofflichen Körpers schlagen zuerst im feinstofflichen Körper Wurzeln. Wer seine Schwingungen wahrnehmen kann, kann erkennen, wo Krankheiten und Leiden im grobstofflichen Körper entstehen. Manchmal dauert es sehr lange, bis sich die Symptome im grobstofflichen Körper manifestieren. Auch die Anzeichen des nahenden Todes werden zuerst im feinstofflichen Körper sichtbar.
Der feinstoffliche Körper bringt ununterbrochen die unterschiedlichsten Vibrationen und Wellen hervor. Auf dem spirituellen Weg muss man sich mit allem vertraut machen, was dort geschieht. Deshalb müssen wir unseren Geist in seiner Wahrnehmung verfeinern und ihn dafür sensibilisieren. Wem das gelingt, der kann auch über den feinstofflichen Körper hinausgelangen und einen genauen Eindruck von der Seele gewinnen, die zugleich erkennt und weiß.
Man wird ein Lichtspektrum im Herzen sehen und an einen Ozean des Bewusstseins gelangen. Das ist Selbst-Verwirklichung. Doch ist es ein weiter Weg bis zu dieser Verwirklichung. Anfangs sieht man alles getrübt, doch die Sicht wird klarer mit fortschreitender Praxis. Letztendlich gelangt man in ein Stadium, in dem es nichts anderes wahrzunehmen und zu erfahren gibt als die eigene Seele. Die Dualität zwischen Seher und Gesehenem, Erkennendem und Erkannten endet hier.