Adhikaranam jivajivah (7)
Die Wirkung von Karma hängt wesentlich davon ab, ob die Handlung, die Anlaß für die Speicherung des Karmas gab
- im Bewußtsein eines jiva (d.h. im Element jiva) ihren Ursprung hatte, oder
- von der materiellen Umgebung eines jiva (d.h. außerhalb seines bewußten Einflusses - vom Element ajiva [12]) an ihn herangetragen wurde. (7)
Wenn ein jiva mit Karma in Kontakt kommt (wenn die karmischen Moleküle, die mit seinem Körper permanent koexistieren, durch Aktivität stimuliert werden[13]), dann wird dieser Kontakt und seine karmischen Auswirkungen wesentlich dadurch beeinflußt, ob jiva den Kontakt selbst verursacht hat, oder ob er von außen damit konfrontiert wurde.
Aktivitäten, die der jiva selbst auslöst (d.h. die in seinem eigenen Bewußtsein als Idee oder Vorstellung entstanden sind), rufen in dem Handelnden andere karmische Wirkungen hervor als Aktivitäten, die von der materiellen Umgebung an den Handelnden herangetragen werden.
Da diese beiden Auslöser unterschiedliche Energie- und Handlungsmuster hervorrufen, werden sie in zwei separate Sutren aufgeführt. Zuerst die Eigenschaften der Handlungen, die im Bewußtsein entstehen.
Als ajiva werden die fünf Grundelemente des Universums bezeichnet die nicht über Bewußtsein verfügen. Dies sind: Materie (pudgala) Raum (akasha), Zeit (kala) und die Elemente, die Bewegung (dharma) und Ruhe (adharma) unterstützen. (Die ajiva Elemente werden in Kapitel fünf des Tattvarthasutra ausführlich beschrieben.)