Auswirkungen
Durch die oben genannten Identitätsfaktoren, ethnische Zugehörigkeit, Gewerbe und Religion sind die Aufnahmebedingungen in diese Gemeinschaft präziese vorgegeben. Damit bleibt die Gemeinschaft für andere Personen, welche die drei Kriterien der Gruppenidentität, Ethnizität, Gewerbe und Religion nicht erfüllen, sehr schwer zugänglich, wenn nicht sogar verschlossen. Ein interkultureller und interreligiöser Austausch kann in diesem homogenen Milieu nur sehr langsam stattfinden.
Die gruppenspezifischen Merkmale und die ökonomische Unabhängigkeit und soziale Autarkie, machen eine Integration in die Gastgesellschaft überflüssig. Die Gastgesellschaft, in diesem Fall die Stadt Antwerpen, lebt vom Handel und damit von der Anwesenheit der Jaina. Ihre Unabhängigkeit und Stärke, kurz ihr Status, finden zum Beispiel Ausdruck durch ein Gastgeschenk, die Gandhi-Büste, an die Stadt Antwerpen, die dadurch sicherlich kulturell bereichert und verschönert wurde[1] In naher Zukunft wird Antwerpen um eine touristische Attraktion reicher sein: den grandiosen indischen Tempel, Shankheshvar Parshvanath Mandir, den die Jaina finanzieren und bauen lassen.[2]
Auswirkungen auf die Wahrung kulturell-religiöser Traditionen
Durch die finanziellen und politischen Möglichkeiten ist es für die Jaina möglich, sehr engen Kontakt mit ihrer Heimat zu pflegen. Sie führen ein Leben zwischen zwei Kulturen. Durch den kontinuierlichen Kontakt zu den Familien in der Heimat und zu ihren Gurus bleiben sie auch über diese Entfernung eingebunden in das kulturell-religiöse Leben in der Heimat, was auch ihr kulturell-religiöses Leben in der Fremde beeinflusst. Dadurch ist eine Wahrung der Traditionen leichter und mit Sicherheit von langer Dauer.
Auswirkungen auf die genderspezifische AufgabenverteilungDies betrifft alle Bereiche des kulturellen Lebens, so auch die genderspezifische Aufgabenverteilung.[3] Die klassische Rollenverteilung, wie sie Andrea Luithle beschreibt, gleicht derjenigen in der Hindu-Ehe. Die Frauen sind die Hüterinnen des Hauses, die die Familien versorgen und sich der Autorität der Väter und Ehemänner unterordnen, von denen sie abhängig sind.[4] Die Datenerhebungen bestätigen auch in der Jaina-Diaspora Antwerpen diese klassische Rollenverteilung, über welche die Autorin Branislava Laux in ihrer Arbeit zu Frauen in der Hindugesellschaft schreibt.[5] Eine lange Wahrung dieses Musters ist zu erwarten, denn die Kinder wachsen mit diesem Schema auf.[6] Sie werden auf ein Leben nach den Traditionen in ihrer Heimat vorbereitet.
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