Fazit
Die Shrimad-Rajchandra-Bewegung kann als neue Jaina-Tradition des 21. Jahrhunderts gesehen werden, die Menschen aller Jaina-Traditionen anspricht und zusammenbringt. Besonders unter der Leitung von Rakeshbhai Jhaveri hat sich diese Bewegung zu einem transnationalen Netzwerk entwickelt, dessen Entwicklung sich an den Jaina Diasporas orientiert. Vernetzt mit dem Shrimad-Rajchandra-Ashram in Dharampur/Gujarat fungiert der Ashram für viele Jaina als Bindeglied zwischen dem Staat Gujarat und Belgien.
Wenn auch nicht für alle, aber für viele Jaina und ganz besonders für die Frauen in der Diaspora stellt dieses Netzwerk eine wertvolle Lebens- und Orientierungshilfe in kulturfremder Umgebung dar. Mit den persönlichen Besuchen des Gurus, der im Gegensatz zu den Jaina-Mönchen und -Nonnen keine Reise-Restriktionen hat, wird der in der Diaspora fehlende asketische Teil einer Jaina-Gemeinschaft kompensiert. Durch die Laien-Guru-Entwicklung, deren Grundstein Shrimad Rajchandra gelegt hat, ist diese Netzwerkbildung innerhalb des Jainismus möglich und kann als innovative und im Bezug auf den traditionellen Jainismus durchaus auch ansatzweise als revolutionäre Folgeerscheinung, der Migration gedeutet werden.