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Dazu braucht man Praxis und Fleiß, was in Form von Gelübden (Vratas) leicht umzusetzen ist. Vratas sagen uns im täglichen Leben, was zu tun oder zu lassen ist. Sie sind einfach, leicht zu verstehen, logisch und praktisch für jeden. Das ultimative Ziel ist eine Lebensführung, durch die keine neuen karmischen Bindungen entstehen und frühere Karmas sich von der Seele lösen können.
Ein interessanter Aspekt von "Richtige Lebensführung" ist, dass sich jeder, ob am Anfang (Maraganusari) oder weiter fortgeschritten auf diesem Weg, immer an die Heiligen [1] wenden kann. Zudem umfasst diese disziplinierte Herangehensweise alle Aspekte des menschlichen Lebens, persönliche, soziale, wirtschaftliche und spirituelle, die eine ganzheitliche Entwicklung des Individuums fördern. Diese Autobahn kann jeder benutzen, Jaina und Nicht-Jaina gleichermaßen. In den Archiven der irisch-presbyterianischen Sinclair Stevenson Mission in Gujarat findet sich dazu folgendes: "Selbst wenn Europäer und Amerikaner, die vielleicht noch niemals etwas von Jainismus gehört haben, ohne es zu wissen, diesen Regeln der Lebensführung folgen und ihre Karmas auflösen, nehmen sie auf dem Weg zur Befreiung Fahrt auf wie ein gerade abgeschossener Pfeil."