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1. Sensorisches Wissen (Mati Gyan):
Dieses Wissen wird üblicherweise in den Agamas als Wissen Mithilfe der Sinne bezeichnet. Es gehört zur Kategorie des indirekten Wissens. Es entsteht Mithilfe der Sinnesorgane und des Verstandes. Mati Gyan wird in vier Entwicklungsstadien unterteilt: (i) Avagraha (Empfang) (ii) Iha (Erwartung) (iii) Avaya (Beurteilung der Sinneswahrnehmung) (iv) Dharna (Speicherung):
- Avagraha (Empfang):
Synonyme für Empfang sind Aufnahme, Behalten, Hören, Verstehen, Gewahrsein. Der Kontakt mit dem Objekt stimuliert die Sinnesorgane.- Iha (Erwartung):
In diesem zweiten Stadium versucht der Verstand, das Objekt zu charakterisieren. Die einfache Wahrnehmung eines Klanges beispielsweise führt zu der Erwartung, die Grundeigenschaften des Klanges erkennen zu können.- Avaya (Beurteilung der Sinneswahrnehmung):
Hier geht es um die Bestimmung, was das Objekt tatsächlich ist, unter Ausschluss dessen, was es nicht ist. Mithilfe dieses Wissens kann genau bestimmt werden, um was für ein Objekt es sich handelt.- Dharna (Speicherung):
Auf die Beurteilung der Sinneswahrnehmung folgt die Speicherung. Synonyme sind Gedächtnis, Behalten, Platzierung innerhalb der Rangfolge des Wissens, genaues Begreifen, etc.Sensorisches Wissen wird unterteilt in:
Vinaiky
Vinaiky entsteht durch Demut und Dienstleistung. Darunter versteht man den Intellekt, der eine schwierige Aufgabe erledigen kann. Das schließt durchaus den Geist mit ein, ist zudem darüber hinaus eine vertiefende Erklärung des Trios Dharma (Religion), Artha (materieller Wohlstand) und Kama (sinnliches Vergnügen). Vinaiky ist sowohl in dieser, als auch in der nächsten Welt nützlich.
Karmiki
Der auf der Grundlage praktischer Erfahrung entwickelte Intellekt ist Karmiki. Nicht er ist für seine Entwicklung verantwortlich, sondern die praktische Erfahrung motiviert ihn zur Entfaltung. Ein erfahrener Goldschmied kann zwischen purem Gold und einer Goldlegierung unterscheiden, während ein Laie mit reinem Buchwissen leicht getäuscht werden kann.