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Mahlzeiten nach Sonnenuntergang zu vermeiden ist kein so großes Gelübde im Jainismus wie die Abkehr von der Gewalt. Doch da es einen Bezug zur Abkehr von der Gewalt hat, wird dem Vermeiden von Mahlzeiten nach Sonnenuntergang dennoch große Bedeutung beigemessen. Es schützt uns vor der Gewalt, unbewusst kleine Insekten zu verzehren und vor den damit verbundenen Unpässlichkeiten. Vor Sonnenuntergang die letzte Mahlzeit des Tages zu sich zu nehmen ist gesund, allein weil genügend Zeit für die Verdauung vor dem Schlafengehen zur Verfügung steht. In der Mahabharata wird gesagt, dass regelmäßiges Essen vor Sonnenuntergang für den Körper die gleiche Wohltat bedeutet wie fünfzehn Mal Fasten. Unzählige Shravakas leisten diesem Gelübde Folge. Alle Heiligen und Nonnen richten sich strikt danach.