Meditieren - warum?: Physische Gesundheit & Preksha Meditation (2)

Veröffentlicht: 07.12.2012
Aktualisiert: 03.07.2015

Kayotsarga ist der Schlüssel zur Stärkung der Gesundheit. Auf dieser Grundlage haben wir zur  Vorbeugung von Erkrankungen eine Kayakalp genannte Methode  zur Stärkung der Widerstandskraft entwickelt. Kayakalp bezeichnet ein Verfahren im Ayurveda, in dem spirituelle Übungen mit Medikation kombiniert werden. Im Ayurveda wird Kayakalp angewandt, wenn die Widerstandskraft eines Menschen durch ein schweres Leiden erschöpft oder jemand wegen seines hohen Alters körperlich zu schwach zur Verrichtung irgendeiner Tätigkeit geworden ist. Im Rahmen der Preksha Meditation haben wir ein aus drei Phasen bestehendes Kayakalp Verfahren entwickelt. In jeder Phase praktiziert man auch Tiefenatmung. Bei der Tiefenatmung ist es wichtig, sich besonders auf das lange und sorgfältige Ausatmen zu konzentrieren. Das gelingt am besten, wenn man durch die Lippenbremse ausatmet.

Die erste Phasedient der Entspannung des Körper durch Kayotsarga. Man legt sich flach auf den Rücken und beginnt mit der Entspannungsübung beim rechten großen Zeh. Autosuggestiv gibt man sich die Anweisung, den rechten großen Zeh zu entspannen. Dabei konzentriert man sich darauf, die Entspannung des rechten großen Zehs wahrzunehmen und das Erlebnis der Entspannung bewusst aufzunehmen, sodass es im Laufe der Zeit zu einer Erfahrung wird. Bei den anderen Zehen verfährt man auf die gleiche Weise und lockert so nach und nach alle Fuß-, Unterschenkel-, Knie- und Oberschenkelmuskeln. Man verweilt ca. 3 Minuten bei jeder Stelle des Körpers, während man sich suggeriert: „Infektionen und Ablagerungen verlassen meinen rechten großen Zeh, Fuß, Unterschenkel, mein Knie, meinen Oberschenkel, das ganze rechte Bein. Mein rechter großer Zeh, Fuß, Unterschenkel, Knie, Oberschenkel, das ganze Bein, ist kerngesund.“ Dabei konzentriert man sich auf die Empfindung, wie alle schädigenden Partikel den Körper an der betreffenden Stelle verlassen. 

Genauso verfährt man mit dem linken Fuß, der linken Wade, dem linken Knie, etc., ebenso mit Blase, Darm, Magen und allen inneren Organen bis zum Nacken, dann zum Rücken, weiter mit Händen und Armen, Gesichtsmuskeln, Stirn, Kopf. Nach der Entspannung des Körpers beginnt man mit der Tiefenatmung, die man in allen folgenden Phasen beibehält. Der Atem erreicht die Körperregionen unterhalb des Zwerchfells nicht unmittelbar, doch unsere sanften Autosuggestionen wirken stimulierend auf den Strom der Lebensenergie, deren vermehrte Vibrationen auch den Bereich unterhalb des Zwerchfells aktivieren. Man kann die Ausbreitung des Prana schließlich als Kribbeln im ganzen Körper spüren. Das Prana stellt die zusätzliche elektrische Energie zur Verfügung, die benötigt wird, um infektiöse Partikel aus dem Körper zu vertreiben und stärkt das Immunsystem.  

Die zweite Phase des Kayakalp besteht aus einer Kombination von Farbmeditation (Leshya Dhyan) und Tiefenatmung. Wie die Hathayoga Pradipika [Sanskrit Grundlagentext des Hathayoga] und der Shiva Svarodaya [Sammlung von Sanskrittexten in Form eines Dialoges zwischen Shiva und Parvati über den Einsatz verschiedener Atemtechniken zur Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit] gehen auch wir davon aus, dass der Körper aus den fünf Grundelementen Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther besteht und dass jeweils eine Körperregion einem der Grundelemente entspricht. Man kombiniert die Tiefenatmung mit der Visualisierung von Farben, während man sich in aufsteigender Reihenfolge auf die Körperregionen konzentriert. Den Schwingungen der Grundelemente entsprechen die Schwingungen der Farben, die der jeweiligen Körperregion zugeordnet werden:

Körperregion

Grundelement

Farbe

Füße bis Hüfte

Erde

gelb

Hüfte bis Bauchnabel

Wasser

weiß

Verdauungsbereich rund um den Nabel

Feuer

rötlich-gelb

Herzregion

Luft

blau

Nacken bis Kopf

Äther

lichtgrau

Die dritte Phase ist das Shanten des Arham Mantras, zu Beginn dreimal, im Laufe der Zeit kann man es auf neunmal steigern. Während des Mantrashantens konzentriert man sich auf die Körpermitte. Kayakalp besteht also aus drei aufeinanderfolgenden Phasen:

  • Entspannung
  • Farbmeditation
  • Mantrashanten

Es ist ratsam, mit ca. 30 Minuten (10 Minuten für jede Phase) zu beginnen und allmählich jede Phase auf bis zu 20 Minuten auszudehnen. Dieser dreiphasige Kayakalp ist einfach zu erlernen und dennoch sehr wirkungsvoll im Hinblick auf die Stabilisierung der Gesundheit.

Eine gesundheitliche Störung entsteht im Körper, wenn der Lichtkörper nicht die erforderliche Menge elektrischer Energie generiert oder die Transmission der Lebensenergie blockiert ist. Jemand erleidet plötzlich einen Lähmungsanfall. Lähmungserscheinungen können die unmittelbare Folge einer plötzlichen Verlangsamung des Stroms der Lebensenergie sein. Aus der medizinischen Wissenschaft weiß man, dass eine Drosselung der Blutzufuhr oder gar ihre Unterbrechung sehr gefährlich ist. Verlangsamt sich der Strom der Lebensenergie, sind die Folgen weitaus gefährlicher als die Drosselung der Blutzufuhr. Der Lichtkörper generiert die Energie für all unsere Körperfunktionen. Kommt die Energie nicht dort an, wo sie benötigt wird, arbeiten Organe, Muskeln und Nerven nicht mehr. 

Gedanken über körperliche Gesundheit sollten zwei Aspekte berücksichtigen. Nehmen wir einmal an, dass Medikamente zur Stärkung oder Wiederherstellung der Gesundheit verordnet werden. Wenn wir uns vor Augen halten, was vorher über den Lichtkörper gesagt worden ist, wird klar, dass die Medizin, die uns verordnet wird, den Lichtkörper stärkt, damit er wieder die nötige Energiemenge zur Verfügung stellen kann. Zum anderen ist das Aufnehmen von Energie durch die Sonnenkraft mittels Sonnenbaden (Atapna) eine traditionelle Übung in der spirituellen Praxis der Jaina. Es ist überliefert, dass auch Mahavira Atapna praktiziert hat. Tageszeit [niedriger Sonnenstand] und Dauer [mit ca. 10 Sekunden beginnen und dann allmählich auf höchstens 3 Minuten steigern] sind die entscheidenden Faktoren. Während man sich darauf konzentriert, die Sonnenstrahlen zu absorbieren, wendet man das Gesicht der Sonne zu und gibt sich die Autosuggestion: „Die Sonnenstrahlen stärken meinen Lichtkörper.“ Diese Technik aktiviert auch die Entfaltung intuitiver Fähigkeiten.

Ein Bewusstsein davon zu entwickeln, wie stark wir stets unsere Kräfte beanspruchen, ist ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Gesundheit. Ein sehr sinnlicher Mensch verbraucht den größten Teil seiner Energie für das Verlangen der Sinne, sei es sexuelle Lust oder Esslust. Viele Menschen haben keine Ahnung, wie viel Lebensenergie sie für das Fernsehen vergeuden. Auch negative Gedanken verbrauchen sehr viel Lebensenergie und schwächen das Immunsystem. Es gibt die unterschiedlichsten Gründe für Erkrankungen, einige sind hier aufgeführt worden.

Quellen
Englischer Titel:
Why Meditate? Redaktion:
Muni Dhananjay Kumar
Herausgeber:
2005 Jain Vishva Bharati
Institute, ©2005 Übersetzung ins Englische:
2005 Samani Charitra Pragya,
Neeraja Raghavan, Sudhamahi
Regunathan Übertragung ins Deutsche:
2008 Carla Geerdes
2012 Überarbeitete Fassung
Carla Geerdes

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