Untergruppen
Untergruppen innerhalb der Svetambara:
- Svetambara Deravasi
Svetambara sind die Verehrer von Statuen. Sie opfern ihren Statuen, auch Murtis genannt, Blumen, Früchte, Safran und behängen sie mit Schmuck, wie Halsketten, Kronen, Ohrringe. Die Deravasi, sind auch unter dem Namen Murtipujak bekannt. Sie errichten Tempel, in denen sie ihre Murtis in täglicher Puja [1] verehren.
- Svetambara Stanakvasi
Diesen Zweig, innerhalb der Svetambara, gründete ein wohlhabender Geschäftsmann namens Lonkashah im Jahre 1474. [2] Grundprinzip dieser Tradition ist es, keine Statuen zu verehren und keine Tempel zu errichten, stattdessen haben sie sogenannte Stanakhas, Gebetshallen.
- Svetambara Terapanthi
Die Terapanthis entwickelten sich innerhalb der Stanakvasi und wurden im Jahre 1760 gegründet. [3] Der Gründer war Bhikkanaji Maharaj. Die Svetambara Terapanthi führen ebenfalls keine Verehrung von Statuen durch.
Untergruppen Innerhalb der Digambara:
- Digambara Bispanti
Die Gläubigen der Bispanthi unterstützen die religiösen Autoritäten, Bhattarakas genannt, die auch die Vorsteher von Ordensgemeinschaften der Jaina sind. Die Bisapanthi, verehren die Statuen der Tirthankara in ihren Tempeln. Außerdem verehren sie Statuen von Kshetrapala, Padmavati und anderen Gottheiten. Während der Verehrung der Statuen sitzen die Bisapanthi auf dem Boden. Sie zelebrieren Aarti, das schwingen von Lichtern vor den Statuen, auch nachts, und opfern Süßigkeiten (prasad). Die meisten Digambara -Jains kommen aus Maharashtra, Karnataka und Süd Indien, aber auch in Rajasthan und Gujarat, gibt es Anhänger der Bisapanthi.
- Digambara Terapanthi
Die Terapanthi entstanden im Jahre 1596 im Widerstand gegen die Dominanz und das Verhalten der Bisapanthi. [4] Die Terapanthi verehren Statuen der Tirthankara, aber nicht von Ksetrapala, Padmavati und anderen Gottheiten. Sie verehren die Statuen nicht durch die Opferung von Blumen, Früchten und Süßigkeiten und außerdem führen sie das Ritual in stehender Position durch. Bemerkenswert ist, dass sowohl bei den Svetambara, als auch bei den Digambara, die Terapanthi als Untergruppe in Erscheinung treten. Während die Digambar -Terapanthi an die Notwendigkeit der Nacktheit zum Erlangen von Moksh glauben und Statuen verehren, lehnen die Svetambara-Terapanthi beide Verehrungsweisen ab.
- Digambara Taranapanthi
Die wichtigsten Eigenheiten der Taranapanthi sind die Ablehnung der Statuenverehrung, das Fehlen sichtbarer, religiöser Praktiken, die Verbannung der Kastenzugehörigkeit.
Im Jainismus ist kein einheitlicher Kanon vorhanden. Mahaviras Reden wurden durch die Erzähltradition an die folgenden Generationen weitergegeben. Erst zwischen dem vierten und dritten Jahrhundert vor unserer Zeit, wurden die Lehren niedergeschrieben. Dies wurde auf dem Konzil von Valabhi, dem heutigen Vala, auf Kathiawar im Jahre 508 n. Chr. redigiert. Diesen Kanon, der aus einzelnen Texten, den sogenannten Sutren besteht, legen die Svetambara ihrem Glauben zugrunde. Bezüglich der Akzeptanz dieses Kanons gibt es innerhalb der Svetambara-Tradition ebenfalls Unterschiede, auf die aber hier nicht näher eingegangen werden soll.
Der Kanon der Svetambara wird von den Digambara, da ihrer Meinung nach nicht authentisch, nicht akzeptiert. Vielmehr legen sie ihrem Glauben Texte zu Grunde, die von großen spirituellen Lehrern, den sogenannten Acharya, im Zeitraum von 100 bis 1000 nach Chr. verfasst wurden.
Ein Text, Tattvartha Sutra, bildet eine Ausnahme, er wird von allen Jaina-Traditionen akzeptiert. Dieses Buch hat zehn Kapitel und enthält 344 oder 357 Aphorismen. Sie beziehen sich alle auf die theoretischen und praktischen Hauptaspekte des Jainismus.
Die jüngste Entwicklung der Jaina-Traditionen im 20. Jahrhundert, ist die Shrimad Rajchandra Bewegung. [5] In dieser Tradition findet man Anhänger aller Jaina-Traditionen und ebenso aus verschiedenen Hinduströmungen. Sie verehren Statuen von Shrimad Rajchandra und errichten ihm zu Ehren eigene Tempel. Sie folgen den Texten, die Shrimad Rachjandra gemäß der Überlieferung, mit nur sechzehn Jahre geschrieben hat. Dieses Buch trägt den Namen Mokshmala und enthält 108 Kurzgeschichten. Es wurde zum ersten Mal 1888 publiziert. Möglicherweise noch bedeutender als Mokshmala, ist das später von ihm verfasste Werk, Athmasiddhi Shastra. Dieses Prosa, welches aus 142 Versen besteht, schrieb Shrimad Rajchandra im Jahre 1896.