Keine Gewalt gegen Mensch, Tier und Pflanze: Zur Religion, Mythologie und Literatur der Jaina

Autor*in:  Image of Kurt TitzeKurt Titze
Veröffentlicht: 22.04.2015
Aktualisiert: 22.04.2015

Jozef DELEU:

Die Mythologie des Jainismus, Sonderdruck aus: Wörterbuch der Mythologie, herausgegeben von H.W. Haussig, Stuttgart 1978, Ernst Klett Verlag.

Helmuth von GLASENAPP:

Der Jainismus, eine indische Erlösungsreligion, Berlin 1925 (Nachdruck 1964, Hildesheim). Das erste umfassende Werk über den Jainismus in deutscher Sprache; seit Jahren vergriffen, eine Neuauflage wäre wünschenswert.

Die Religionen Indiens, Erstauflage 1943, Alfred Kröner Verlag Stuttgart. Das Kapitel über den Jainismus: Seite 185-206.

Im Gustav Kiepenheuer Verlag Weimar und Leipzig sind die folgenden drei Übersetzungen aus alten indischen Sprachen verlegt:

Der Prinz als Papagei. Märchenhafte Berichte von wunderbaren Glücks- und Unglücksfallen zur Belehrung und Erbauung erzählt von indischen Jaina-Mönchen, herausgegeben von Roland Beer, Weimar 1976.

Das Perlenmeer, hrsg. von Roland Beer. Enthält 146 von 225 Geschichten des Jaina-Mönches Hemavijaya (niedergeschrieben um das Jahr 1600 in Ahmedabad), die Johannes Hertel aus dem Sanskrit ins Deutsche übertragen und 1920 in zwei Bänden veröffentlicht hat. In seinem Nachwort vermerkt der Übersetzer: »Daß diese Lehre [der Jainismus], welche keine Vergebung der Sünden kennt, einen hervorragend erzieherischen Einfluß auf die Gläubigen ausüben muß, ist selbstverständlich. Für sie gilt als logische Folge der Satz: 'das Nichtverletzen ist das höchste Gebot'. Eine selbstverständliche Folge dieses Satzes wiederum ist es, daß die Jaina, sowohl Laien wie Mönche, strengste Vegetarier sind, daß sie praktischen Tierschutz betreiben und daß sie tatkräftig namentlich die or-giastischen und blutigen Kulte sivaitischer Sekten bekämpfen. Aber nicht nur auf sittlichem, sondern auch auf geistigem Gebiet haben sich die Jaina in rastloser, länger als zwei Jahrtausende hindurch fortgesetzter Arbeit die größten Verdienste um die indische Kultur erworben.«

Die Bekehrung des Königs Nami. Legenden aus dem Uttara-dhyayana-Sutra. Mit 36 Miniaturen aus einer Jaina-Hand-schrift. Leipzig und Weimar 1979.

Adelheid METTE:

Durch Entsagung zum Heil. Eine Anthologie aus der Literatur der Jaina, Zürich 1991, Benzinger Verlag. Ein empfehlenswertes Buch. Die Autorin leitet seit 1988 das Indologische Seminar der Universität Münster. In dem Vorwort, das von Carlos G. Valles SJ, einem in Indien lebenden Jesuiten stammt, heißt es unter anderem: »Jede Religion läßt sich gut daran prüfen, wie sie ihre Anhänger auf den Moment des Todes vorbereitet und wie die Menschen diesem ins Gesicht sehen, wenn er naht. Im Hinblick daraufbin ich ein Zeuge des seelischen Friedens, des innerlichen Wohlbefindens, der geradezu natürlichen Leichtigkeit, mit der fromme Jaina ihrem Ende entgegensehen. Der Schmerz der Trennung ist durch Mäßigung in den Neigungen gelindert, (...) und so ist der Abschied friedvoll, normal, geradezu glückselig in der Geborgenheit eines geliebten und gelebten Glaubens. (...) die Gegenwart des Todes wird in den Jaina-Familien auf eine gute Weise angenommen - ich selbst habe es so erlebt.«

Klaus MYLIUS:

Geschichte der Literatur im alten Indien, Leipzig 1983, Verlag Philip Reclam jun. Enthält ein ausführliches Kapitel über die jainistische Literatur, in dem es anschließend heißt: »Insgesamt kann gesagt werden, daß die Beschäftigung mit wissenschaftlichen Fragen bei den Jinisten intensiver war als bei den Buddhisten. Zur indischen Grammatik und Lexikographie, aber auch zur Astronomie und insbesondere zur Mathematik haben die Jinisten bedeutsame Erkenntnisse beigesteuert (...).«

Walther SCHUBRING:

Worte Mahaviras. Siehe Quellennachweise.

Die Jainas. Siehe Quellennachweise. Auch in: W. Schubring - Kleine Schriften, hrsg. von Klaus Bruhn, Glase-napp-Stiftung Bd. 13, Wiesbaden 1977.

Die Lehre der Jainas - nach alten Quellen dargestellt. In: Grundriß der Indo-Arischen Philologie und Altertumskunde Bd. III, 2, Berlin und Leipzig 1935. Zur Zeit nur in englischer Übersetzung von Wolfgang Beurlen erhältlich, siehe unten.

Die Religionen Indiens III, Buddhismus - Jinismus - Primitiwölker. Bd. 13 in der Reihe »Die Religionen der Menschheit«, Stuttgart 1964, W. Kohlhammer Verlag.

Nicole TIFFEN:

Der Dschainismus in Indien, Genf 1987, Weber Verlag. Ein schöner großformatiger Bildband mit Farbaufnahmen und persönlichen Reiseeindrücken der Autorin aus Gujarat und Rajasthan sowie einer Einleitung in den Jainismus von Colette Caillat, Professorin an der Universität Paris. Auch in französisch und englisch erschienen.

Heinrich ZIMMER:

Philosophie und Religion Indiens. Siehe Quellennachweise.

Von den wenigen im Umlauf befindlichen Büchern zum Thema »Keine Gewalt« sei hier nur das neueste (am Tage dieser Niederschrift) erwähnt:

Mahatma Gandhi - Gewaltfrei leben. Ausgewählt, eingeleitet und aus dem Englischen übersetzt von Detlef KANTOWSKY, Zürich 1992, Benzinger Verlag.

Eine Auswahl englischsprachiger Titel:

Hermann JACOBI:

Jaina Sutras. In two Parts, translated from Prakrit for »The Sacred Books of the East« edited by Max Müller, first published by the Oxford University Press: Part I as Volume 22 in this Series in 1884, Part II as Vol. 45 in 1895. Re-printedbyMotilalBanarsidass, Delhi, 1964,1968,1973,1980, 1989.

Kailash Chand JAIN:

Lord Mahavira and His Times, Delhi 1974, Motilal Banarsidass. Gibt unter anderem einen Einblick in die Verfestigung der Hindu-Kasten, die Mahavira und Buddha ablehnten.

Akshaya Kumar JAIN (Editor):

Lord Mahavira in the Eyes of Foreigners, New Delhi 1975, Meena Bharati Publishers. Von den neun nachgedruckten Autoren dieses Buches stammen vier aus dem deutschsprachigen Raum: Hermann Jacobi, Max Weber, Heinrich Zimmer und J.N. Farquhar.

Padmanabh S. JAINI:

The Jaina Path of Purification, Delhi 1979, Motilal Banarsidass. Eines der besten Bücher über den Jainismus. Der Autor, Professor of Buddhist Studies at the University of California, ist ein in Amerika lebender Jaina.

D.S. PARMAJ:

Light of Jain Teaching, Bahubali (bei Kolhapur) 1981, 2nd Edition, Sanmati-Prakashan Publishers. Ein persönlich geschriebenes Buch; es zeigt, wie westliche Bildung und indische Religiosität eine fruchtbare Symbiose eingehen können. Für Jaina, die weniger in Feindbildern denken, ist das leichter als für andere. Der Autor war ein angesehener Advokat in Belgaum. Ein Abschnitt in seinem Buch trägt die Überschrift: »How custom of Sati came to be abolished during British Rule« (Wie es unter der Britischen Herrschaft zur Beendigung der Witwenverbrennung kam); aber auch der christliche Ablaßhandel von einstmals wird verurteilt.

Vilas Adinath SANGjWE:

Jaina Community - A Social Survey, Bombay 1980, 2nd Revised Edition, Popular Prakashan Book Depot. Über dieses Buch schrieb Helmuth von Glasenapp: »This excellent work is a mine of valuable information and I have learned very much from it.«

Aspects of Jaina Religion, New Delhi 1990, Bharatiya Jnanpith.

The Jaina Path of Ahimsa, Sholapur 1991, Pädmashri Sumatibai Vidyapith Trust.

The Doctrins of Jainism.

A collection of essays by various authors, Bombay 1983, 2nd Edition, published by Shree Vallabhsuri Smarak Nidhi, 39/41 Dhanji Street. Ein informatives Taschenbuch von 85 Seiten, das weniger als eine Mark kostet. Auch das folgende in Indien gedruckte und verlegte Buch war 1992 für 50 Rupien, etwa drei Mark, zu haben:

Walther SCHUBRING:

The Doctrine of the Jainas, Delhi 1978, Motilal Banarsidass. Translated from the revised German edition by Wolfgang Beurlen. Deutscher Titel siehe oben.

Quellen
Titel: Keine Gewalt gegen Mensch, Tier und Pflanze
Verlag: Zerling Clemens, Berlin
Ausgabe: 1993
Umschlaggestaltung: Klaus Esche

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Die sinngemāße ūbersetzung des Sanskrit-Textes auf dem Umschlagbild lautet:

Mit der Absage an die Gewalt stirbt die Feindschaft zwischen den Lebewesen

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