Sanskrit: समवायाङ्ग samavāyāṅga; Prakrit: समवायंग samavāyaṃga "Zusammentritt", "Gruppe", "Rubrik". [1]
Das Kompositum Samavāyāṅga ist die resanskritisierte Form des älteren Prakritwortes Samavāyaṃga und wird gebildet aus den Gliedern समवाय samavāya (m.) "Zusammenkommen" (gebildet von der präfigierten Sanskritwurzel समवे sam-ave < sam-ava-√i "treffen", "versammeln") + अङ्ग aṅga (n.) "Glied".
Das Samavayanga, das vierte Anga des Shvetambara Kanon, ist eine Fortsetzung des Sthananga und wird wie dieses von den Möchen im achten Jahr nach der Diksha zu studiert [2].
Wie das Sthananga besteht auch das Samavayanga aus Listen verschiedener Gegenstände der Religion in zahlenmäßiger Ordnung und deren Position im religiösen System, wobei hier die Zahlen nicht von eins bis zehn sondern weit darüber hinaus gehen.
Das Samavayanga enthält daneben eine Liste aller zwölf Angas des Shvetambara Kanon mit Angaben über deren Umfang und Inhalt. [3]
Übersetzung nach Albrecht Weber: "Ueber die heiligen Schriften der Jaina", in: Indische Studien 16 (1883), S. 1-90 und Indische Studien 17 (1885), S. 211-479., S. 277.
Moritz Winternitz setzt daher die Entstehung dieses Anga relativ spät an (Vgl. M. Winternitz: Geschichte der Indischen Litteratur. Zweiter Band: Die buddhistische Literatur und die heiligen Texte der Jainas, Leipzig 1920, S. 300) während Klaus Mylius in diesen Abschnitten eine späte Ergänzung sieht, die "nicht das geringe Alter des ganzen Aṅga [indiziert], sondern nur der betreffenden Stellen" (Vgl. K. Mylius: Geschichte der altindischen Literatur, Bern/München/Wien: Scherz, 1988, S. 381).