Sanskrit: मूर्तिपूजक mūrtipūjaka (m., f.), °ikā (n.) "Bilderverehrer".
Das Kompositum mūrtipūjaka wird gebildet aus den Gliedern mūrti "Bildnis" und pūjaka "Verehrer".
Murtipujaka bedeutet "Bilderverehrung" oder "Bilderverehrer" und bezeichnet eine Richtung innerhalb des Jainismus, in der Verehrungszeremonien (puja) vor Bildern oder Skulpturen (murti) der Tirthankaras abgehalten werden. Die Verehrung von Kultbildern ist vor allem unter den Digambaras weit verbreitet, es gibt aber auch unter den Shvatambaras zahlreiche Sekten die Bilderverehrung betreiben. Murtipujakas werden zuweilen auch als Deravasis bezeichnet, abgeleitet von Derasar, einer vorwiegend in Gujarat, Rajasthan und Teilen Maharashtras üblichen Bezeichnung für "Tempel".
Die Verehrungszeremonie (puja) nimmt im Ritus der Murtipujaka Sekten einen wesentlichen Platz ein, wodurch dem Tempel eine zentrale Bedeutung zufällt. Abgeleitet von Mandir, einer weiteren Bezeichnung für "Tempel", ist daher neben Murtipujaka auch die Bezeichnung Mandirmarga ("Pfad des Tempels") oder Mandirmargi ("Einer, der den Pfad des Tempels beschreitet", "Tempelbesucher") üblich.
Die Verehrungszeremonie (puja) wird in den meisten Tempeln der Shvetambara Murtipujakas nicht von Angehörigen der Jaina Gemeinde (sangha) selbst vollzogen sondern von einem angestellten Pujari, der zumeist Angehöriger der hinduistischen Vaishnava ist; die Digambaras hingegen beschäftigen nur Pujaris, die selbst Anhänger des Jainismus sind. Im Zentrum der Puja steht in der Regel das Bildnis eines Tirthankara, daneben erfahren bei den Digambaras aber auch Yakshas und Yakshis, die acht bzw. neun Planeten (grahas) und andere Gottheiten rituelle Verehrung.