18.10.2007 ►Ladnun ►Besuch aus Deutschland

Autor*in:  Image of Carla GeerdesCarla Geerdes
Veröffentlicht: 18.10.2007
Aktualisiert: 08.12.2012

Ladnun, 18.10.2007

Am 18. 10. 2007 fand in Ladnun anlässlich des Besuches einer Studiengruppe des Fachbereichs Komparative Religionswissenschaft und Evangelische Theologie der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt/Main ein internationales Workshop zum Thema „Grundlagen des Jainismus“ statt.

Auf einer Konferenz im Februar 2007 im Punjab, an der auch Samanis, Studenten und Dozenten der JVB Universität Ladnun teilgenommen hatten, war man sich begegnet. Professor Weber und Dr. Sikand hatten erwähnt, dass ihre für den Herbst geplante Studienfahrt nach Indien den Jainismus zum Thema hat. Sie wurden herzlich eingeladen, die JVB Universität Ladnun zu besuchen, was somit auch geschah. Die Fachbereiche Jainologie und komparative Religionswissenschaften hatten zusammen mit der Sektion Anekant des Fachbereiches Philosophie den Workshop organisiert.

 

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Prof. Edmund Weber und Dr. Samani Chaitanya Pragya

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Teilnehmer des Workshops

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Dr. Samani Chaitanya Pragya

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Teilnehmer des Workshops

Dr. Samani Chaitanya Pragya hielt einen Vortrag über die Grundlagen des Jainismus, in dem sie ausführte, dass die spirituelle Grundlage des Jainismus die Seele ist, der nach der Jainalehre 4 Qualitäten innewohnen, mit denen sie die zur Befreiung führende Wahrheit erkennen und wissen kann:

  • Reines Bewusstsein (Gewahrsein ohne Bewertung)
  • Uneingeschränkte Wahrnehmung (über die Sinneseindrücke hinaus)
  • Vollkommene Glückseligkeit (im Bewusstsein des Selbst)
  • Unendliche Energie (nicht an Schwerkraft, Raum oder Zeit gebunden)

Diese 4 Qualitäten sind allen Seelen gleichermaßen zu eigen, unabhängig von der Form ihrer Verkörperung und ihrem in der Verkörperung angelegten Potential. Ziel jeder spirituellen Praxis ist die Entfaltung dieser Qualitäten. Dabei ist die Orientierung an den folgenden 5 spirituellen Qualitäten sehr hilfreich:

  • Freisein von Vorlieben und Abneigungen
  • Erleuchtetes Wissen, das unseren Geist zur Befreiung führt
  • Erleuchtetes Handeln, das durch die Realisation spiritueller Werte zur Befreiung führt
  • Nicht-absolutistische Herangehensweise unter Beachtung der verschiedenen Aspekte der Realität und der Multiplizität der Wahrheit (Anekantvad)
  • Anerkennung der Tatsache, dass wir nicht alle Aspekte der Realität kennen können und uns deshalb auf einen Aspekt konzentrieren (Syadvad)

Das Universum existiert ohne Zutun einer höheren Macht, es hat existiert, existiert und wird entsprechend der kosmischen Gesetzmäßigkeiten existieren, die seine Abläufe regeln.

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Dr. Singh Sikand, Karuna Jain, Frau Weber, Prof. Edmund Weber

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Samani Chaitanya Pragya, Prof. Weber

Des weiteren ging Samani Chaitanya Pragya auf Einzelheiten zu den genannten Aspekten ein. Nach ihrem Vortrag gab es eine Teepause, die Prof. Weber zu einem Dialog mit ihr über ihren Vortrag nutzte. Zudem hatten wir nun die Gelegenheit, einander bekannt zu machen, da ich wegen des Deutschkurses erst später hinzukam. Wie ich dann auch erfuhr, hatte Prof. Weber Informationen aus HereNow4U als Vorbereitung auf das Projekt für die Teilnehmer der Studienfahrt ausgedruckt, worüber wir uns natürlich sehr gefreut haben.

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Dr. Mishra

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Samani Rohini Pragya

Nach der Teepause gab Dr. Mishra einen Überblick über das System der Preksha Meditation, welche einige Teilnehmer am Morgen in einer fakultativen Sitzung bereits in der Praxis erfahren hatten. Samani Rohini Pragya hielt einen Vortrag über die Mönchsgelübde und die vierfältige Gemeinschaft der Jaina, bestehend aus Mönchen, Nonnen, Laienanhängern und Laienanhängerinnen. Ihren Vortrag schloss sie mit den deutschen Worten: „Vielen Dank für Ihr Interesse am Jainismus.“ Sie ist nämlich Teilnehmerin am Deutschkurs! Alle waren erfreut und erstaunt und berichteten mir später, dass sie im Laufe des Tages immer wieder auf deutsch angesprochen wurden. Mich hat natürlich sehr gefreut, dass die Teilnehmer des Deutschkurses ihre gerade erworbenen Sprachkenntnisse schon so nutzbringend anwenden konnten.

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Prof. E. Weber

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Prof. Weber und Samani Chaitanya Pragya

In seiner Erwiderung dankte Prof. Weber für die grundlegenden Informationen, die er und seine Gruppe durch den Workshop vermittelt bekamen und drückte seine Hoffnung auf weitere Zusammenarbeit aus. Er überreichte Samani Chaitanya Pragya eine Marmorbüste des Namensgebers der Frankfurter Universität und gab einige Informationen über Goethe, die ich später dann im Deutschkurs aufgriff. Eine willkommene Gelegenheit!

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Dr. Singh Sikand, Dozent an der Frankfurter Universität

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Dr. Anil Dhar, Sektionsleiter Anekant, JVBI

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Samani Ramaniya Pragya

Dr. Sikand, der mehrmals im Jahr Studienreisen in sein Geburtsland organisiert, dankte für die Gastfreundschaft und die Fülle der Informationen. Er drückte auch aus, wie sehr er sich persönlich wohlgefühlt habe auf diesem einmaligen Campus, auf den kein Schild in Ladnun hinweist. Das habe er vermisst, und dass Ladnun selbst auch erst 5km vorher angekündigt war. Er meinte, dass es diese einmalige Institution doch wert sei, auf Wegweisern von Delhi aus erwähnt zu werden.

Dr. Dhar bedankte sich für den Besuch und drückte die Hoffnung auf weiteren Austausch aus.

Samani Ramaniya Pragya führte durch die Veranstaltung und stellte alle Redner den Zuhörern vor.

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