07.10.2007
Zur gleichen Zeit wie der Deutschkurs begann auch eine dreiwöchige Fortbildungsveranstaltung für Universitäts- und Schullehrer, die sich dadurch für den Sanskritunterricht qualifizierten. Dieser Kurs wurde von der (sinngemäß) zentralen Kommission zur Gewährung von Mitteln für Universitäten gesponsert und vom Fachbereich Komparative Religionswissenschaften und Philosophie ausgerichtet. Für die Jain-Universität bedeutete die Gewährung der Mittel durch die Kommission eine Anerkennung ihrer qualifizierten Ausbildungsprogramme. Einige Studenten des Deutschkurses betreuten auch die Fortbildungsveranstaltung, und sie hatten mich zur Teilnahme am Sonntagsausflug zu beliebten Ausflugszielen der Umgebung inklusive Picknick eingeladen.
Deutschkursstudenten (v.l.) Shobha Chopra, Mamta Jain, Yogesh
Teilnehmer der Lehrerfortbildung in Sanskrit Refreshment Course
Teilnehmer der Lehrerfortbildung in Sanskrit Refreshment Course
Am Vorabend hatte ich auf dem Campus eine kleine Gruppe der Teilnehmer getroffen, die sich sehr positiv über den Kurs geäußert hatten. Sie waren von der Art und Weise des Unterrichts beeindruckt, denn neben Sanskrit und Philosophie gehörten auch Meditation und Grundlagen der Jaina Ethik zum Programm. Besonders die Vorträge über Erziehung zur Gewaltlosigkeit fand großen Anklang bei ihnen. Das konnte ich gut nachvollziehen, denn im Gästehaus der Universität wechselten die Gesprächsthemen mit meinen Tischnachbarn entsprechend dem Kursprogramm. Manchmal wurden die Kurse auch von Lehrern der JVB Universität gehalten, dann saß ich allein am Tisch. Schon aus der Ferne erschien mir das Programm sehr abwechslungsreich.
Der Universitätsbus
Shiva-Tempel in Ladnun
Shiva-Bild im Tempel in Ladnun
Shobha und Mamta holten mich um 10:00 ab, und bald ging es mit dem Universitätsbus los. Der Universitätsbus wird auch für Projektfahrten des Fachbereichs Sozialarbeit für Fahrten in die Dörfer genutzt. Ziel dieses Ausfluges war ein berühmter Hanuman-Tempel in Salasara, ca. 50 km von Ladnun entfernt. Der erste Halt galt dem Shiva-Tempel in Ladnun.
Gruppenfoto nach der Ankunft in Salasara
Shobha, Banita, Nivedita, Mamta, Assis, Bipa, Prabha
Eingang des Tempels in Salasara
Nach ca. einer Stunde Fahrt durch die hitzeschwirrende Landschaft waren wir da. Ich bat um ein Gruppenfoto, und dann gingen alle in den Tempel. Obwohl Fotografieren im Tempel verboten ist, gelang mir noch eine Aufnahme von den feinen Silberarbeiten des Eingangsportals.
Straße im Basar
Picknick im Gästehaus
Nun essen die fleissigen Helfer
Gruppenbild mit Dame
Nach einem kurzen Gang durch den Basar gab es in einem eigens dafür gemieteten Raum des Gästehauses des Tempels ein Picknick. Die Studenten servierten das köstliche Essen und aßen erst, nachdem alle Gäste fertig waren. Nun wurde ihnen das Essen serviert, und ich beteiligte mich auch. Zum Abschluss baten die Herren um ein Gruppenbild mit Dame.
Kaum lag der Campus hinter uns, wurden Gesänge angestimmt, und Scherze flogen hin und her. Ich quetschte mir „Das Wandern ist des Müllers Lust“ wegen Max Müller ab und gab noch „Hänschen klein“ drauf. Besonders letzteres fanden alle sehr schön, 2 Zugaben wurden verlangt. Es waren die einzigen Lieder, die mir auf die Schnelle einfielen. Zum Glück waren dann alle damit beschäftigt, mir ihr Lieblingslied in Hindi beizubringen: „Sage niemals Adieu zu mir, egal, wo wir sind, wir bleiben immer Freunde!“ Ein Bollywood-Hit.
Eingang zum Reservat in Chapara
Spielerisch kämpfendes Damwild
Der Wildhüter wollte uns zu den sibirischen Kranichen mitnehmen
Der Weg zu den Kranichen war doch zu weit!
Das nächste Ziel war ein Wildreservat, in dem versucht wird, das ursprünglich in Rajasthan beheimatete Damwild in einem großen, eingezäunten Areal vor der Ausrottung zu retten. Die Tiere ziehen in größeren Gruppen über das Gelände und stehen unter der Aufsicht von Wildhütern. Einer von ihnen wollte uns zum Winterquartier der seit einigen Jahren aus Sibirien einfliegenden Kraniche mitnehmen, aber wir gaben auf, als wir hörten, dass es 11 km entfernt sei. Daher sein Fahrrad!
Tirupati Hanuman-Tempel in Sujangarh
Tirupati Hanuman-Tempel in Sujangarh
Der krönende Abschluss dieses Sonntags war nach der Teepause der Besuch in dem vom südindischen Tirupati Trust gebaute Hanuman-Tempel in Sujangarh, wenige Kilometer von Ladnun entfernt. Hier wurde ich gebeten, die Kamera vor Betreten des Tempels abzugeben, weshalb ich den Tempel nur von außen fotografieren konnte.