In Delhi, wo wir unsere Indienreise 2013 begonnen hatten, verließen wir den Subkontinent auch wieder. Unser Flug war am Vormittag, und wie geplant kamen wir am frühen Nachmittag in Dubai an. Unsere Freunde Vijaya und Rajendra Bengani leben geschäftsbedingt seit ca. 12 Jahren in Dubai. Kennengelernt hatten wir uns persönlich vor 8 Jahren in Ladnun während unseres dortigen Aufenthaltes (Ladnun - Jain Vishva Bharati – 2005 Trip To Spirituality [43] Invitation To The Former Bengani Family Seat), per Email hatten wir schon ein Jahr zuvor Kontakt. Lange war die Einladung ausgesprochen, doch erst 2013 war es soweit, dass sie realisiert werden konnte. Wir hatten den Rückflug nach Berlin über Dubai und London gebucht. Nun also der Besuch in Dubai bei Jaina Freunden.
Unser Freund Rajendra Bengani und der mit ihm befreundete Vikas Garg, dessen Familie wir in Delhi besucht hatten (10.02.2013 ►Delhi ►Stadtrundfahrt und Besuch bei Familie Garg), den wir selbst aber noch nicht kennengelernt hatten, holten uns vom Flughafen ab. Der erste Eindruck war so, wie man sich von Fotos her Dubai vorstellt, breit ausgebaute Straßen, Palmen, blühende Blumen, hinter denen sich diskret Bewässerungsschläuche im Rasen verbergen, viele zeitgenössische Betonbauten links und rechts der Straße. Allerdings auch fast ebenso viele Baustellen. Wir stellten die Uhr 1,5 Stunden zurück und waren somit der Zeit in Deutschland nur noch 3 Stunden voraus. In Dubai gibt es keine Sommerzeit, im Sommer verkürzt sich der Zeitunterschied auf 2 Stunden.
Die Wohnung unserer Freunde ist ca. 20 Minuten vom Flughafen entfernt. Dort erwartete uns Vijaya Bengani, und wir freuten uns alle über das Wiedersehen. Rajendra Bengani musste dringend geschäftlich weg, Geschäftsfreunde von ihm waren zu der gerade in Dubai stattfindenden Messe angereist. Wir wollten uns am Abend wiedertreffen. Kein Problem dank Mobiltelefonen. Wir ruhten uns ein wenig aus, nahmen eine Dusche und folgten unternehmungslustig Vijaya Bengani und Vikas Garg, der sich den Nachmittag für uns frei genommen hatte, zur nächsten Metrostation. Schon wegen der über und unter der Erde kunstvoll gestalteten Bahnhöfe lohnt es sich, die Metro in Dubai zu benutzen.
Blick von der Fußgängerbrücke zur Metrostation auf die Straße, im Hintergrund berühmte Silhouetten im Nachmittagsdunst
Die der Wohnung unserer Freunde am nächsten gelegene Metrostation
Fahrradständer vor dem U-Bahneingang, futuristisch anmutende Häuser und eine Baustelle
Noch war es klimatisch außerhalb von Gebäuden gut auszuhalten, die Höchsttemperaturen während unseres Aufenthaltes in Dubai lagen bei ca. 27°C. Doch wie wir erfuhren, ändert sich das bis Juni nahezu dramatisch. Dann bewegen sich die Menschen möglichst von einer Klimaanlage zur nächsten. Die Gebäude sind bis zur Haustür klimatisiert. Von dort geht es entweder in einem klimatisierten Auto weiter oder in einem klimatisierten Bus. Diese haben klimatisierte Wartehäuschen. Kein Wunder bei Temperaturen um die 49°C! Alle Gebäude haben dickes, die UV-Strahlen reflektierendes Glas zum Schutz vor der sengenden Hitze. In Dubai Stadt leben 85% der 2,1 Mio. Einwohner des gleichnamigen Emirats. Ungefähr 60% der Bevölkerung Dubais sollen nach Angaben vieler indischer Freunde Arbeitsmigranten aus Indien, bzw. Südasien sein.
Rolltreppe zum Bahnsteig der Metro, Vijaya Bengani (v) erklärt uns das System
Blick in den Waggon der Metro am späten Nachmittag.
Wo die Metro zur Hochbahn wird, bieten sich interessante Ausblicke auf die Stadt.
Elegant geschwungene Straßen auf 3 Ebenen für die Mitte 2010 ca. 1,02 Mio. registrierten Fahrzeuge bei den zu der Zeit ermittelten 1,8 Mio. Einwohnern.
Eine Wand aus Wasserterrassen mit üppigem Grün, Kunst am Bau in Dubai, aus dem Metrofenster entdeckt.
Funktion oder Kunst am Bau?
Spiegelbild der Gegenwart
Hoch- und Tiefbau in geplanter Harmonie
Ein Blick in die Zukunft?
Derartig überdachte und klimatisierte Metrozugänge könnte sich in Deutschland niemand leisten, oder müssen wir bald umdenken?
Hell erleuchtete Bahnhofshallen, beleuchtete Treppen, viele Frauen aus Südasien genießen hier die unbeschwerte Bewegungsfreiheit, auch wenn sie nur von der Arbeit nach Hause und umgekehrt unterwegs sind. Mehrere Frauen sagten uns, dass sie sich bis weit in die Nacht hinein (Schichtdienst!) sicher auf den Straßen bewegen können.
In einen Hotel- und Wohngebäudekomplex ist das Ibn Battuta Tor integriert, benannt nach einem marokkanischen Forschungsreisenden, der im 14. Jahrhundert weit über die islamische Welt hinaus reiste und nach eigenen Angaben in 29 Jahren 120.000km zurücklegte.
Metrostation zur Ibn Battuta Mall, dem größten Themenshoppingcenter der Welt, dessen Design den Reisezielen Ibn Battutas nachempfunden ist.
Klassisches Design…
aus dem Iran…
…in einem Café der Themenwelt „Iran“.
Vijaya Bengani (2.v.l.) im angeregten Gespräch mit Carla Geerdes (l), Vikas Garg (vorn) telefoniert.
Designthemenwelt „Ägypten“ mündet in die große Halle „Arabien“.
Mit Sternenkunde und Mathematik beschäftigten sich viele arabische Gelehrte schon zu Zeiten Ibn Battutas.
Designthemenwelt „Indien“
Designthemenwelt „China“
Inzwischen war es Abend geworden, und wir machten uns auf den Weg zu einem Restaurant, in dem Rajendra Bengani mit seinen Geschäftsfreunden auf uns wartete.
Auch der Mond leuchtete kräftig mit auf die ziemlich belebten Straßen.
Unsere Gastgeber Vijaya und Rajendra Bengani freuten sich über ihre internationalen Gäste. Rajendra Bengani war ein hervorragender Gastgeber und hatte blendende Laune.
Ein gutes Essen in fröhlicher Runde. Der Teller vor unserem Gastgeber ist sichtbar unbenutzt, denn er nimmt von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang nichts zu sich, auch kein Wasser. Danke für den schönen Abend, liebe Freunde.
Als der Kellner kam und Christian Geerdes die Runde fotografieren sah, ließ er sich die Kamera geben für ein Foto, auf dem alle zu sehen waren.