Im Tempel waren immer noch sehr viele Menschen. Die meisten reihten sich in die Schlange der Wartenden ein. Diese führte zu einem blumengeschmückten Gang. Dort war das Ziel, auf das alle sich konzentrierten. Die Atmosphäre war sehr feierlich und dennoch vergnügt. Die Begegnung, für die alle sich so geduldig anstellten, hatte eine offensichtlich erhebende Wirkung auf die Gläubigen. Jedenfalls ließ ein Blick in ihre Gesichter darauf schließen.
Geduldig warteten die Gläubigen.
Sie kehrten bewegt an ihre Plätze zurück.
Einige legten vor der Begegnung, deretwegen sie gekommen waren, noch einen eigens zu diesem Zweck mitgebrachten Mundschutz in Form eines Tuches um. Dann war es soweit. Auch ich hatte mich in die Schlange der Wartenden eingereiht und konnte nun über die Schultern der vor mir Stehenden den berühmten Mulnayak Shri Nakodaji, die Parshvanath Skulptur erspähen.
Mulnayak Shri Nakodaji
Das von flackernden Öllämpchen links und rechts des Mulnayak aufgehellte Halbdunkel war erfüllt von spirituellen Schwingungen und der Andacht der Anwesenden. Alles zusammen vermittelte ein Gefühl der Geborgenheit in der Verehrung einer höheren, weit über den menschlichen Bereich hinausreichenden Ordnung. Zugleich wurde auch ein Zusammengehörigkeitsgefühl für uns sichtbar, das in den harmonischen Bewegungen aller zum Ausdruck gebracht wurde. In diesem Raum ist einfach sehr viel Liebe.
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Nakoda Bherav, Schutzpatron für Reisen und bevorstehende Geschäftsabschlüsse
Ein kleines Stück weiter wird der Nakoda Bherav wegen seiner magischen Fähigkeiten verehrt. An ihn wenden sich die Gläubigen mit ihren weltlichen Wünschen und auch Nöten. Nach diesem bewegenden Aufenthalt in dem Tempel setzten auch wir uns erst einmal auf die Stufen, bevor wir unser Versprechen einlösten und uns von dem Manager und dem Finanzdirektor des Tempels verabschiedeten. Hiermit bedanken wir uns nochmals herzlich für ihre Unterstützung.
Zum Abschied noch ein gemeinsames Foto (v.r.): Manager V. R. Singhvi, Finanzdirektor Ganpatchand Patwari, Carla Geerdes, Christian Geerdes
Eine Einladung zum Mittagessen erhielten wir auch noch in Form eines Essenskupons, den wir in der großen Halle zum Einnehmen der Mahlzeiten einlösten. In der großen Halle können sicherlich hunderte von Pilgern verköstigt werden. Wir genossen die ausgezeichnete Mahlzeit und sannen den Eindrücken des Vormittags nach. Außerhalb des Tempelkomplexes hatte das Leben und Treiben inzwischen wieder seine gefühlte Durchschnittsgeschwindigkeit erreicht.
Markttreiben vor dem Tempel
Zeit für einen Tee, bitte.
Tempel auf dem Hügel - Nakoda Dadabari
Während wir versuchten, mit einem Tee gegen die nach dem Essen aufkommende Schläfrigkeit anzugehen, fiel unser Blick auf einen kleinen Tempel, der sich harmonisch in den Hügel gegenüber einfügte. Ich wollte gern sehen, was es damit auf sich hatte und beschloss, die Müdigkeit mit einem Anstieg hinauf zu bekämpfen. Oben stellte sich heraus, dass es sich um einen den Dada Gurus geweihten Tempel zu Ehren dieser großen Lehrer und Mönche handelt.
Blick ins Innere des kleinen Tempels mit Skulpturen der Dada Gurus
Blick auf den Tempelkomplex und die umliegenden Hügel
Der Weg zurück ist leichter als der hinauf.
Der kleine Abstecher hinauf hatte tatsächlich gut gegen die Müdigkeit gewirkt. Doch allmählich war es Zeit, nach Tapra aufzubrechen zu unserer Verabredung mit Swami Dharmanandji.