Am Nachmittag des Vortages fanden wir auf einem kleinen Tischchen in unserem Zimmer fein säuberlich unsere Geschenke aus Shravanabelagola aufgestapelt. Der Präsident der Karnataka Jain Assoziation, Jitendra Kumar, und der Generalsekretär erwarteten uns schon. Letzterer war dabei behilflich, die Fahrt zum Flughafen bei der zuständigen Taxigesellschaft anzumelden und die Abfahrzeit festzulegen. Nicht jedes Taxi, erfuhren wir, sei berechtigt, Gäste zum Flughafen zu fahren. Wir freuten uns sehr, dass alles so gut geklappt hatte und möchten uns an dieser Stelle noch einmal herzlich bei allen für ihre Unterstützung und Hilfe bedanken.
Die Abfahrt zum Flughafen war auf Anraten unserer Freunde im Jain Bhawan für 06:00h angesetzt, der Flug nach Trivandrum um 09:20h. Verkehrsaufkommen und Entfernung waren Unsicherheitsfaktoren, die mit einer rechtzeitigen Abfahrt ausgeglichen werden konnten. Auf Inlandsflügen sind neuerdings in Indien nur 15kg Gepäck erlaubt, so dass wir gut überlegen mussten, was wir in die aufzugebenden Gepäckstücke packen und was wir im Handgepäck mitnehmen. Wie gut, dass wir nichts anderes mehr in Bangalore vorhatten! Nachdem wir diese logistische Leistung vollbracht hatten, aßen wir in dem uns bekannten Schnellrestaurant zu Abend und gingen dann schlafen. Die vor uns liegende Nacht würde nicht sehr lang werden. Pünktlich um 06:00h luden wir unser Gepäck ins Taxi, verabschiedeten uns von unseren Freunden, die sich um alle Formalitäten gekümmert hatten, und atmeten erst einmal durch. Das war soweit geschafft.
Um diese Zeit setzte das Leben auf den Straßen der Stadt gerade erst ein, die Menschen waren offensichtlich auf dem Weg zur Arbeit oder Schule, alles sah gut aus für uns. Bis der Taxifahrer direkt auf eine Menschenmenge zuhielt, die geschäftig auf einem Marktplatz herumwuselte. Ebenso viele Blumen und Pflanzen wie Menschen waren überall zu sehen. Wir fuhren direkt über den Blumenmarkt! Der Taxifahrer schien sich auszukennen, hupte leise und gezielt und nutzte jede sich zwischen Menschen und Pflanzen auftuende Gasse sanft, aber bestimmt zur Vorwärtsbewegung. Wer weiß, welchen Staus im morgendlichen Berufsverkehr wir durch diese Fahrt mitten durch den Blumenmarkt entgangen waren. Gegen 07:30h erreichten wir den Flughafen und mussten für unser Übergepäck auch nur ca. 15 Euros nachzahlen. Von Trivandrum aus, wo wir 3 Stunden später landeten, hatten wir für den Rückflug nach Deutschland 30 kg frei und somit kein Problem mehr.
Am Flughafen ließen wir uns gleich nach der Ankunft von einer freundlichen Mitarbeiterin des örtlichen Touristenbüros ein Hotel - Sagar Beach Resort - empfehlen, das wir nach kurzer Taxifahrt erreichten und uns so gut gefiel, dass wir all unsere Urlaubstage am Kovalam Lighthouse Beach dort verbrachten.
Auffahrt zum Hotel von der Empfangshalle aus gesehen
Empfangshalle
Blick vom Balkon unseres Zimmers auf den Kovalam Lighthouse Beach …
… und auf den Nachbarhügel mit dem Leuchtturm.
Das Hotel bestand aus mehreren, durch Treppen verbundenen Gebäuden, die alle hügelan gebaut waren. Der insgesamt etwas rustikale Landhausstil passt gut zur Landschaft und wirkt sauber und solide, was bei den klimatischen Verhältnissen an der südindischen Küste ein wichtiger Aspekt ist. Direkt neben dem Hügel, auf dem sich das Hotel befindet, steht auf dem Nachbarhügel der Leuchtturm auf der Spitze einer kleinen Landzunge. Das bedeutet für die Gäste, nicht im Zentrum des Strand- und eventuellen Nachtlebens zu wohnen, was in unseren Augen ein Vorteil ist, und zweimal täglich Sport dazu, das Hinuntersteigen zum Strand und das Heraufklettern zurück zum Hotel. Es gibt aber bequeme Treppen. Zudem gibt es dort, wie auch in allen anderen Hotels, viele Angebote für Ausflüge und Besichtigungen.
Hinter den Palmen beginnt die weitläufige Bucht des Lighthouse Beach.
Von der Terrasse des Hotelrestaurants hat man einen guten Ausblick.
Bucht und Strandpromenade am Morgen
Palmen und Meer, was will man mehr?
Der Kovalam Lighthouse Beach unweit Trivandrum war für uns bestens geeignet, diese erlebnisreiche Indienreise ausklingen zu lassen. Uns hat es gefallen, dass hier einheimisches Leben am Strand und mit dem Meer noch spürbar ist, wenn z.B. die Jugendlichen des Ortes vor Sonnenuntergang am Strand eintreffen, um bis in den Abend hinein ihre Kreis- oder Ballspiele mit fröhlichen Lachsalven zu würzen. Indische Familien genießen hier kurz vor Sonnenuntergang Strand und Meer und juchzen kreischend in den Wellen, wenn diese wieder einmal hoch und höher werden. Als wir dort waren, gab es ein ausgewogenes Miteinander von Touristen, national oder international, und Ortsansässigen. Bestimmt hat sich hier viel verändert, doch ist der Strand gut dazu geeignet, sich zu erholen, während man entweder zuschaut, wie die Wellen ans Ufer branden, oder sich selbst in die Brandung stürzt.
Manchmal war die Brandung ziemlich stark.
Das stete Kommen und Gehen der Wellen zu betrachten, ist sehr entspannend.
Strandleben am Nachmittag, im Hintergrund der Leuchtturm.
Jugendliche am Kovalam Lighthouse Beach
Kovalam Lighthouse Beach mit Leuchtturm
Die Felsen vor dem Leuchtturm sind ein beliebter Vogeltreffpunkt.
Die andere Seite des Lighthouse Beach am Nachmittag
Strandspaziergänger
Warten auf den Sonnenuntergang
Bald ist es soweit
Ein Bad am Abend, erquickend und labend.
Von hier aus schauten wir oft zu, wie die Sonne hinter dem Horizont verschwand.
Auf Wiedersehen bis morgen oder nächstes Mal!
Hier endete unsere erste Reise nach Südindien Ende Januar 2014. Sie war voller unvergesslicher Eindrücke und vor allem Begegnungen mit Menschen, die wir nie getroffen hätten, wenn wir den weiten Weg zu ihnen gescheut hätten. Das wäre sehr, sehr schade gewesen. Für uns auf alle Fälle. Vielen Dank, liebe Leserinnen und Leser, für die Bereitschaft, mit uns zu kommen. Bis zum nächsten Mal? Darüber würden wir uns sehr, sehr freuen.
Auf Wiedersehen!
Bis zum nächsten Mal!