Früh um 07:00 h begann dieser Tag für uns, um 07:30 h verließen wir das Haus unserer Freunde und fanden auch nach einigen Minuten ein Taxi mit einem freundlichen Fahrer, der nur einen kleinen Umweg für uns fuhr, damit wir einen besseren Eindruck vom Ausmaß des Geländes bekämen. Praktisch hieß das, wir landeten auf der Rückseite des Gebäudekomplexes. Wenn man kurzfristig einen Besichtigungstermin für das höchste Gebäude der Welt ergattern kann, fängt tatsächlich der frühe Vogel den Wurm. Nicht nur war es unseren Freunden gelungen, innerhalb von zwei Tagen die Karten für die Besichtigung zu organisieren, sie schafften es dazu auch, die exorbitanten Preisvorstellungen für europäische Touristen auf ein realistisches Maß zu bringen. Das hatten sie schon am Nachmittag unserer Ankunft sehr geschickt begonnen, indem sie uns harmlos fragten, ob wir das höchste Gebäude der Welt, Burj Khalifa, denn auch besichtigen wollen. Das bejahten wir enthusiastisch, ohne zu ahnen, welch komplexes Organisationsgebilde einer derartigen Aktion unter Umständen vorausgehen kann. Selbstverständlich kann man Burj Khalifa jederzeit spontan besuchen, doch die Spontaneität hat ihren Preis, der ca. viermal so hoch ist wie der unserer Tour zur Aussichtsplattform. Dank der Verbindungen unserer Freunde zu Geschäftsfreunden aus der Touristenbranche war unser Ticket erschwinglich geblieben. Das war aber auch alles, was wir ihnen dazu entlocken konnten.
Unser Besuch war für 08:30 h gebucht, was bedeutet, dass man empfohlenermaßen mindestens 30 Minuten vor der gebuchten Einlasszeit vor Ort ist. Der Einlass ist genau mit Datum und Uhrzeit festgelegt und das Ticket auf eine bestimmte Person ausgestellt. Es ist nicht übertragbar und verfällt, wenn man nicht rechtzeitig da ist. Wie lange man sich dann auf der Aussichtsplattform im 124. Stockwerk von 163 bewohnten Etagen aufhält, liegt im Ermessen der Besucher. Die zweithöchste Aussichtsplattform der Welt mit Außenterrasse – das Shanghai World Financial Center ist die Nummer 1 – befindet sich in einer Höhe von 452 m, die Gesamthöhe des Gebäudes bis zur Spitze beträgt 828 m. Im Januar 2010 wurde es eingeweiht und erhielt den Namen „Khalifa“. Seit Beginn der Bauarbeiten im Jahre 2004 bis zur Einweihung war das Gebäude der „Burj Dubai“, der Dubai Turm. Zur Einweihung erhielt es den Namen Khalifa nach dem Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, Khalifa bin Al Nahyan, und heißt seitdem offiziell Burj Khalifa. Ein bisschen Heimat ist für Berliner auch in dem Turm, denn laut Wikipedia sind einige Tausend Tonnen Stahl in den oberen Geschossen Recycling-Stahl aus dem abgerissenen Palast der Republik in Berlin.
Um 08:00 h morgens sind hier, vor der Dubai Mall, in der sich der Eingangsbereich des Burj Khalifa befindet, kaum Menschen unterwegs.
Was hätten die jungen George Braque und Pablo Picasso zu diesem Anblick wohl gesagt?
Diese Bronzeskupltur eines Pferdes steht vor der Dubai Mall auf dem Weg zum Einlassbereich des Burj Khalifa.
Dubai Mall mit Bronzeplastik des Pferdes (links unten).
Malerischer Aufgang zu einer Brücke, die zum Souk Al Bahar führt.
Zu dieser frühen Stunde wirkte die Wasserbeckenlandschaft mit dem sie umsäumenden neuerbauten Stadtteil wie ein Kunstwerk.
Burj Khalifa! Rechts davon Dubai Mall mit dem Zugang zur Aussichtsplattform des Burj Khalifa, geradezu die Bronzeplastik, links dahinter die Brücke zum Souk Al Bahar.
Burj Khalifa
Eingang zum Lift der Aussichtsplattform
Ein exzellent geschultes Team empfängt die angemeldeten Besucher und überprüft die Tickets auf Datum und Uhrzeit. Falls noch Zeit ist bis zum Einlass, wird man gebeten, sich noch zu gedulden. Wir nutzten die Gelegenheit, uns umzuschauen und entdeckten Interessantes:
Burj Khalifa im Höhenvergleich mit anderen bekannten Bauwerken.
Das Bauwerk stellt sich seinen Besuchern vor, als was es gesehen werden möchte.
Ein Mitarbeiter des Reinigungsteams scheint die Aufschrift zu reflektieren.
Das „von Natur und Kultur“ inspirierte Design.
Links die Schlange der Wartenden auf den Fahrstuhl abwärts, geradezu und dann rechts die Aussichtsterrasse.
Selten hat man als Besucher Gelegenheit, eine so perfekt organisierte Tour zu erleben. Selbst die Fahrstuhlfahrt zur Aussichtsterrasse ist hier ein besonderes Erlebnis. Sphärenmusik mit entsprechendem Sternendesign begleitet die unglaublich sanfte Aufwärtsbeförderung. Um Magen oder Kreislauf braucht hier niemand zu fürchten, alles sehr verträglich, zudem ist man mit dem Verarbeiten der vielfältigen Informationen über Nutzung und Geschoßhöhe beschäftigt, die auf einem Display an der Wand der Fahrstuhlkabine gezeigt werden. Nur Segelfliegen kann ich mir sanfter vorstellen als die Beförderung mit diesem Aufzug, obwohl man blitzschnell oben war.
Mit dem Rücken zum Geländer, an dem übrigens Kameraschlitze in verschiedenen Höhen ausgespart wurden, damit man Fotos ohne Glasspiegelungen machen kann, freuen wir uns über das Angebot, auch uns im Gegenzug für ein erbetenes Foto gemeinsam zu fotografieren.
Die Wasserlandschaft von oben!
Die „Stadt der Wolkenkratzer“ wird Dubai auch genannt.
Alles überdacht und klimatisiert, das Wasser muss im Sommer gekühlt werden.
Dubai Mall und Wüstensand von oben.
Hinter den Hochhäusern und der gekonnten Straßenführung liegt das Meer im Dunst.
Etwas nach rechts gewendet, das gleiche Motiv.
Hier wurde und wird eine Stadt auf Wüstensand gebaut.
Es gibt noch einiges zu tun, bis die Wüste "verschwunden" ist.
Spiegelnde Glasfassaden neben übereinander angeordneten Fahrbahnen.
Ein neuer Stadtteil nimmt Gestalt an.
Der Blick in die andere Richtung, ins Landesinnere. Noch viel Platz zum Bauen!
Der Blick hinunter zeigt das faszinierende Design der musikgesteuerten Wasserfontänen, die erst in Betrieb sind, wenn die Dubai Mall zum Einkaufen geöffnet ist.
Der neu entstehende Stadtteil liegt noch im morgendlichen Dunst.
Der Fahrstuhl abwärts endet auf einer Etage, auf der die Menschen gewürdigt werden, die maßgeblich an den Bauarbeiten beteiligt waren und schildert Details der komplexen Arbeitsschritte.
Die Rolltreppe abwärts führt direkt in die Dubai Mall.
Dieser eindrucksvolle Besuch der Aussichtsplattform endete natürlich erst einmal mit einem kräftigen zweiten Frühstück. Als wir damit fertig waren, öffneten gerade die Geschäfte in der Mall. Wer gerne einkauft, sollte sich unbedingt einen Aufenthalt in Dubai spendieren. Unsere Sache ist das nicht so, weshalb wir zielsicher die anderen Attraktionen der Dubai Mall ansteuerten.