11.10.2007 ►Ladnun ►Begegnungen mit Studenten

Autor*in:  Image of Carla GeerdesCarla Geerdes
Veröffentlicht: 11.10.2007
Aktualisiert: 10.12.2012

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Ladnun, 11.10.2007

Zwei Studentinnen des Deutschkurses, Shobha Chopra aus Bikaner und Mamta Jain aus Bewar nahe Ajmer, luden mich noch während des Sonntagsausflugs ein, sie in ihrem Zimmer im Studentenwohnheim zu besuchen. Nachmittags, im Anschluss an den Kurs, passte es uns allen am besten, und so machten wir drei uns auf den Weg. Das Wohnheim für die Studentinnen liegt direkt neben dem Gebäude, in dem der Fachbereich Erziehung untergebracht ist, und das Gründungsgebäude der Universität war. Universität und College haben mittlerweile Neubauten in einander gegenüberliegenden Gebäuden erhalten.

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Fachbereich Erziehung

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JVB Universität

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JVB College Acharya Kalugani

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Shobha Chopra und Mamta Jain vor dem Eingang ihres Wohnheims

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Innenhof des Wohnheims

Es hat, wie die meisten Häuser in Rajasthan, einen offenen Innenhof, von dessen Säulengängen die Zimmer abgehen. Das Gebäude, inklusive sanitärer Anlagen, macht einen gepflegten Eindruck. Gegen 19:00 wird abgeschlossen, bis dahin müssen alle zuhause sein, denn danach kommt niemand mehr hinein oder heraus.

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Shobha und ihre Zimmergenossin Vandana Mehta

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Mamta und ihre Schwester Priya Jain mit Priyas Tochter Rochak

Shobha teilt ihr Zimmer mit Vandana, die ein Doktorandenstipendium in „Wissenschaft vom Leben“ (Jeevan Vigyan) bekommen hat. Sie kommt gut mit den ca. 100 € im Monat aus für Studiengebühren, Unterkunft, Essen und kleine Extras. Mamta wohnt in einem Zimmer mit ihrer Schwester Priya und deren 4-jähriger Tochter Rochak. Priya studiert, unterrichtet im College und hat gleichzeitig einen kleinen Posten als Aufsichtsperson im Wohnheim. Gebrauchsgegenstände wie Tisch, Bett, Stuhl und Schrank sind im Mietpreis inbegriffen, aber Bettzeug müssen die Studentinnen sich selbst besorgen, auch Matratzen. Shobha hat eine dicke Decke als Unterlage auf der harten Holzpritsche, Mamta und ihre Schwester nur dünne Decken. Priya und ihre kleine Tochter schlafen gemeinsam in dem schmalen Bett. Rochak besucht im ersten Jahr die JVB Schule. Es ist in Indien üblich, dass Kinder ab 4 Jahren eine vorschulähnliche Tagesschule von morgens bis nachmittags besuchen.

Die Mahlzeiten nehmen die Studentinnen gemeinsam im Speiseraum des Wohnheims ein, der auch als Aufenthaltsraum dient. Traditionell gibt es in indischen Studentenwohnheimen kein Frühstück, die anderen Mahlzeiten sind im Mietpreis enthalten.

Besonders Frauen und Mädchen aus ländlichen Gebieten erhalten wegen ihrer hervorragenden Leistungen oft Stipendien, die ihnen die Weiterführung ihrer Ausbildung bis zum Abschluss ermöglichen. Acharya Tulsi, dessen Vision von einer Bildungseinrichtung von der Vorschule bis zur Universität sich in dieser abgelegenen Gegend hier seit 17 Jahren manifestiert, pflegte zu sagen: „Wenn wir Männer ausbilden, geben wir ihnen eine solide Grundlage für ihren Lebensunterhalt. Bilden wir Frauen aus, ermöglichen wir ganzen Familien den kulturellen Sprung in eine neue Welt.“

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Nischan Jain, Dharini Jain, Rajesh Jain

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Nischan, Rajesh und Dharini

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Karuna & Dharini

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Nischan, Karuna, Dharini, Rajesh

Dharini und Rajesh habe ich es zu verdanken, dass ich mit der Welt verbundenbin. Dharini hatte ihr zweites „Mobile“, wie es hier heißt, an Rajesh weitergegeben. Rajesh kannten wir vom letzten Besuch hier, und er wollte mir dabei behilflich sein, auf dem Markt ein Leih-Handy für die Tage meines Aufenthalts zu finden. Da das nicht möglich war, übergab er mir kurzerhand seines. Seine Eltern hatten, als er ihnen mitteilte, dass er bis Ende des Monats nicht unter der gewohnten Nummer zu erreichen sei, gesagt, richtig so, versicherte er mir strahlend.

Dharini hat ihren BA in „Commerce“ und ihre MA in „Wissenschaft vom Leben“. Sie interessiert sich sehr für Psychologie und Meditation. Sie kommt aus Orissa und wird im nächsten Monat dorthin zurückkehren. Sie ist eine Freundin von HereNow4U Korrespondentin Mahima Bokariya.

Rajesh kommt aus einem Ort namens Pilibanga nahe der pakistanischen Grenze in West-Rajasthan. Sein Fach ist – natürlich! – Computertechnik, das seines Freundes Nischan auch. Sie möchten sich auf Netzwerkeinrichtungen spezialisieren.

Eines Nachmittags nach dem Deutschkurs, an dem auch Dharini teilnimmt, fragten mich die drei Freunde, ob ich die Cafeteria schon kenne. Als ich verneinte, schlugen sie vor, dass wir uns dort treffen sollten, weil sie eine Überraschung für mich haben. Ich holte schnell meine Kamera, und da kamen sie mir schon entgegen. Als Überraschung luden sie mich zu südindischen Snacks ein, eine Spezialität der Cafeteria, wie sie meinten, und ich nun bestätigen kann!

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