29.09.2007: Berlin Abreise
Alle Befürchtungen erwiesen sich als grundlos. Vom Weckdienst in Berlin bis zum Umsteigen in London Heathrow – genug Zeit, kein Stress, außerdem waren einfach nette Leute unterwegs an diesem Samstagmorgen. Eine Steigerung war kaum vorstellbar, doch im Flieger nach Delhi hatte ich mit dem neben mir sitzenden Ehepaar Arlt aus Rostock so interessante Gespräche, dass allein schon der Flug ein Highlight war und die Zeit buchstäblich verflog.
Frau Arlt ist Biologin, Herr Arlt Meeresbiologe, und die betrübliche Information aus seinem Fachgebiet, die Erforschung von Kleinstlebewesen (Meio-Fauna), lautet, dass die Katalogisierung dieser Arten so unprofitabel geworden ist, dass Tausende, wenn nicht gar Millionen von Kleinstlebewesen längst ausgestorben sind, ehe wir von ihrer Existenz wissen und wir anfangen ermessen zu können, welchen Beitrag sie zu unserem Ökosystem leisten. Verblüfft hat mich die wissenschaftliche Erkenntnis, dass diese Kleinstlebewesen Vielzeller sind und über alle Sinne verfügen! Näheres unter Ostsee.de oder Meio-Fauna.
In Delhi war durch den Geruch der Luft beim Verlassen des Flugzeuges alles wieder präsent, wo man Geld tauscht, während jedes Gepäckstück gescannt (dezenter Hinweis des Bordpersonals) & dann aufs Band gehievt wird, und schließlich erleichtertes Abziehen MIT allen Sachen. Hurra. Staunen beim Verlassen des Flughafens, wie viel sich in einem knappen Jahr verändert hat. Ausgang rechts, und ja! Swami Dharmanandji winkte schon vergnügt.
30.09.2007: Delhi
Die Aufnahme auf dem Flughafen ist nichts geworden, zu dunstig, man sah nur zwei angedunkelte Regenbogen statt unserer Gesichter, deshalb das Begrüßungsfoto im Neonlicht des Kendra-Eingangs. Mittlerweile war’s halb 1, gute Nacht & tüteln bis halb 2, na gut, bis morgen um 7.
Denkste! Ein mittleres Stakkato aus dem Hof erzwang sich Zugang zu meinen durch das ständige Rattern des Ventilators in den Stand-By-Modus heruntergefahrenen Ohren. Erster Check ergab, Ursprung menschlich, Tonquelle Stimme. Folgerung Nachsehen:
Man trinkt im Laufe einer halben Stunde ca. zwei Becher Salzwasser und führt anschließend vier Yogaübungen aus, welche das Salzwasser durch den Verdauungstrakt bis zu dessen Ausgang bewegen. Das Stakkato gab den Takt für die Asanas an, mit denen die Darmbewegungen von außen unterstützt werden. Praktischerweise findet die Prozedur in der Nähe von Toiletten statt. Nach fünf Stunden gibt es eine Suppe als Stärkung & man hat für ein halbes Jahr wieder Ruhe, denn die Prozedur wird zweimal jährlich empfohlen, im Herbst und im Frühjahr.
Wir hingegen brachen nach dem Frühstück auf zu den zwei Programmpunkten dieses Sonntags.