Geschichten aus dem Jainismus: Festtage im Jainismus

Veröffentlicht: 27.11.2012

Festtage im Jainismus

Religiöse Festtage im Jainismus werden begangen, indem die Gläubigen wichtige Ereignisse im Leben eines Tirthankara gedenken. Besonders kennzeichnend für das Feiern im Jainismus ist das Fasten. Ebenso das Rezitieren aus religiösen Schriften, religiöse Vorträge, das Ablegen von Gelübden, Spenden geben und viele andere gute Taten. Die jährlichen Feste basieren auf dem Mondkalender. Die wichtigsten Feiertage sind:

  • Paryushan und Dash Lakshana Parva

Dies ist der Höhepunkt im Festtagskalender der Jaina. Es handelt sich um ein achttägiges bzw. zehntägiges Fest. Diese Zeit soll der Reflexion und der inneren Einkehr dienen. Fasten in dieser Zeit, ist von besonders großer Bedeutung. Jeder Gläubige, dem es irgendwie möglich ist, fastet zwischen einem und acht Tage. Dieses Fest findet im August-September eines jeden Jahres statt. Es werden große Pujas durchgeführt und die Jaina-Prinzipien erneut ins Gedächtnis gerufen. Die Gläubigen bitten um Vergebung aller Fehler, die sie bewusst oder unbewusst begangen haben und um die Vergebung unrechtmäßigen Verhaltens gegenüber allen Lebewesen. Am Ende der acht Tage innerer Einkehr, begegnen sich die Gläubigen mit den Worten, Micchami Dukkadam, was heißt, ich bitte um Vergebung.

An diesem religiösen Fest lassen sich die unterschiedlichen Praktiken der verschiedenen Strömungen innerhalb des Jainismus sehr deutlich erkennen. Innerhalb der Svetambara gibt es vor allem Unterschiede bei der Durchführung des Pratikraman.

Wenn für die Svetambara Paryushan zu Ende ist, beginnt für die Digambara Dash Lakshana Parva. Dieses Fest hat für die Digambara die gleiche Bedeutung wie Paryushan für die Svetambara. Es dauert zehn Tage und das Hauptaugenmerk liegt auf dem Studieren der heiligen Schriften. Das Fasten hat bei den Digambara eine geringere Bedeutung, als bei den Svetambara.

  • Divali

Divali, das Neujahrsfest aller Hindus, findet im Oktober-November statt. Im Jainismus hat dieses Fest eine weitere, sehr große Bedeutung. Die Gläubigen gedenken an diesem Tag Mahaviras Nirvana, der Tag an dem er die Befreiung erlangte.

  • Gnan Panchami

Dieser Tag ist der Tag des Wissens. An diesem Tag werden die Schriften der Jaina an verschiedenen Plätzen ausgelegt. Die Menschen kommen um die Schriften zu verehren in der Hoffnung, dass das Wissen eines Tages verinnerlichen werden. [1]

  • Mauna Ekadasi (Agiyaras)

Dies ist der ehrwürdigste Tag des Jahres. An diesem Tag gedenken die Gläubigen der Geburt, der Erleuchtung und dem Nirvana der Tirthankara. Es ist ein Tag des Schweigens (Maun) und viele Menschen leben an diesem Tag, das Leben eines Asketen.

  • Akshaya Tritiya oder Varshitap Parna

Dieser Tag kennzeichnet das Ende eines einjährigen Fastens. Der Überlieferung nach, fastete der erste, der vierundzwanzig Tirthankara, Rishabdev, ein Jahr lang. Gläubige, die für ein Jahr, jeden zweiten Tag fasteten, das heißt, jeden zweiten Tag nur abgekochtes Wasser trinken, den anderen Tag nehmen sie eine oder zwei Mahlzeiten zu sich, brechen an diesem Tag ihr fasten (Parna). Das Fasten wird mit Zuckerwasser beendet.

Fußnoten
1:

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Quellen
Titel:
Geschichten aus dem Jainismus
Verlag:
Akademische Verlagsgemeinschaft München (AVM), München
Erscheinungsjahr:
2010
Seitenzahl:
52

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