Jainismus und die Tempel von Mount Abu und Ranakpur: Mahavira

Veröffentlicht: 17.11.2012
Aktualisiert: 20.11.2012

Als Gründer des Jainismus gilt Mahavira (großer Held), der im 6. Jahrhundert vor unserer Zeit in Kundagrama, 40 km nördlich von Patna als Sohn des Siddharta und der Trishala geboren wurde. Seine Biographie entwickelt sich ähnlich der Buddhas als die typische Lebensbeschreibung eines "Retters der Welt": dazu gehören die Träume der Mutter, in denen sich die Bestimmung des Sohnes bereits deutlich abzeichnet, dazu gehört, dass er als Sohn eines Königs und seiner Gemahlin zur Welt kommen muss, mithin sein späterer Weltverzicht auch entsprechend bemerkenswert erscheint. Die Eltern gaben dem Kind den Namen Vardhamana (Wachsen, Gedeihen), da sich der Wohlstand des Landes in der Zeit der Schwangerschaft beständig vermehrt hatte.

Die Legenden berichten, dass er sich bereits früh als höchst sensibel für das Leid in der Welt gezeigt hat. Schon als Embryo soll er sich im Mutterbauch nicht bewegt haben, um Trishala nicht zu verletzen. Später wuchs er zwar dem Rang der Eltern entsprechend auf, folgte aber wie sie dem Ideal der ahimsa (Gewaltlosigkeit), die ein Wanderasket namens Parshva (s.u.) 250 Jahre vorher verkündet hatte. Mahavira war ein tiefer Grübler, der ständig über den Sinn des Lebens nachsann und so konnten ihn auf Dauer der äußere Glanz und das häusliche Glück - er war verheiratet und Vater einer Tochter - nicht befriedigen. Nach dem Tode der Eltern drang er so lange in seinen älteren Bruder, bis dieser ihm die Erlaubnis erteilte, als Asket in die Welt hinauszugehen. 13 Monate zog er als Wandermönch herum und widmete sich der Meditation. Dann legte er auch das Mönchsgewand ab, um nur noch "von der Luft bekleidet zu sein" und durchwanderte so unter vielen Kasteiungen und Meditationen, beschimpft und verspottet von der Umwelt, das Land. Nach zwölf Jahren empfing er in Jrimbhikagrama die vollkommene Erkenntnis über die Welt, wurde damit ein Jaina (Sieger) und Tirthankara (Furtbereiter). Danach betätigte er sich noch Jahrzehnte als Wanderlehrer und predigte Göttern, Menschen und Tieren. Im Alter von 72 Jahren ging er in Pava in das Nirvana ein. Das Datum seines Todes wird von der traditionellen Jaina-Überlieferung mit 527 v.Chr., von der westlichen Forschung mit 477 oder 468 angegeben.


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Kichak
Ranakpur, Deckenfigur in der westlichen Einganshalle, symbolisiert die 5 Elemente:
Feuer - Erde - Wasser - Luft - Äther (Himmel)

Quellen

Englische Ausgabe:

  • Jainism And The Temples Of Mount Abu And Ranakpur
  • ISBN: 81-904045-0-4
  • Copyright: © Gyan Gaurav Publishers.
    C-34, Sir Pratap Colony, Airport Road, Jodhpur
    Tel.: 91 291 2515861, 9414127863
  • Herausgeber: Dilip Surana
  • Layout & Graphics: Antesh Choudhary
  • Text: © Lothar Clermont
  • Photos: © Thomas Dix
  • Erstausgabe: 1998
    Überarbeiteter Nachdruck: 2006, Thomson Press, New Delhi
  • Seiten: 96
    Format: 242 x 312 mm

  • 2012 Überarbeitete HereNow4U Online Edition

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